Zwei Monate nach dem abrupten Wechsel an der Spitze von Thyssenkrupp Steel hat der Aufsichtsrat einen neuen Produktionsvorstand gefunden. Zum 1. Januar werde Marco Richrath seine Arbeit als Chief Operating Officer (COO) aufnehmen, teilte die Stahltochter von Thyssenkrupp im Anschluss an eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung mit. Die Verantwortung für das Produktionsressort hatte die neue Chefin Marie Jaroni im November nur vorübergehend übernommen. Jaroni werde sich künftig auf die strategische Weiterentwicklung und die Transformation des Unternehmens, den Innovationsbereich und die gesamte Vertriebssteuerung konzentrieren, heißt es.

Richrath (53) kommt vom Mineralölkonzern Shell, wo er zuletzt als Senior Vice President Chemicals and Products für Europa und Afrika fungierte. Seine berufliche Karriere hatte der promovierte Ingenieur bei Thyssenkrupp Uhde gestartet, bevor er zu Shell gewechselt war. Dort hatte er unterschiedliche leitende Funktionen inne. Richraths Erfahrung in Reorganisations- und operativen Transformationsprozessen werde dem Unternehmen helfen, die Neuausrichtung des Produktionsnetzwerkes konsequent umzusetzen, ist Aufsichtsratschefin Ilse Henne überzeugt. Georgios Giovanakis, der das Vertriebsressort vorübergehend geführt hatte, werde den Vertriebsbereich im CEO-Ressort als erweitertes Vorstandsmitglied betreuen.