Vorschlag an die Hauptversammlung

BMW will Vorzugsaktien abschaffen

BMW will sich künftig ganz auf Stammaktien konzentrieren. Falls die Vorzüge umgewandelt werden, wird sich an den Mehrheitsverhältnissen nichts ändern.

BMW will Vorzugsaktien abschaffen

BMW will
Vorzugsaktien abschaffen

Vorschlag für die Hauptversammlung – Mehr Streubesitz

jh München

BMW will das Kapitel der Vorzugsaktien beenden. Die Gattung soll in die vorherrschenden Stämme im Verhältnis eins zu eins umgewandelt werden. Voraussetzung ist die Zustimmung der Hauptversammlung am 13. Mai. Der Vorstand schlage den Aktionären die Umwandlung vor, kündigte der Münchner Auto- und Motorradkonzern an. Ziel sei, die Aktionärsstruktur zu vereinfachen und den Streubesitz der Stämme zu erhöhen, sagte ein Sprecher.

Die Vorzugsaktie reagierte am Dienstag auf die Ankündigung mit einem Kurssprung um 6,7% auf 91,95 Euro. Sie verringerte damit den Abstand zu den Stämmen, die 0,5% auf 94,10 Euro nachgaben. Von den stimmrechtslosen Vorzugsaktien gab es Mitte dieses Jahres 54,7 Millionen Stück. Sie machen knapp 9% des Grundkapitals aus. Die Anzahl der ausstehenden Stammaktien bezifferte BMW zuletzt auf 561,1 Millionen. Als Ausgleich für das fehlende Stimmrecht liegt die Dividende für die Vorzugsaktie gemäß der Satzung von BMW um 2 Cent höher.

Unveränderte Mehrheitsverhältnisse

An der Stimmrechtsmehrheit von Stefan Quandt und Susanne Klatten in der Hauptversammlung wird sich im Fall einer Umwandlung der Vorzüge nichts ändern. Ende Juni hielten die zwei Erben zusammen 50,2%. Zwischenzeitlich ist ihr Anteil über die Schwelle von 50% gestiegen, da BMW im Rahmen eines Rückkaufprogramms Aktien eingezogen hat.

Die BMW-Beschäftigten erhalten seit 2023 nur Stammaktien für ihr Mitarbeiteraktienprogramm. Zuvor waren es von 1989 an Vorzüge gewesen.