swa Frankfurt – Nach einem schwungvollen Auftakt blickt die deutsche Chemieindustrie weiterhin optimistisch auf das Jahr und bestätigt die Prognose. Zwar hätten sich die politischen Unsicherheiten um globale Handelskonflikte, die unklaren Brexit-Verhandlungen und die Krisenherde in Nahost vergrößert, mahnt der Branchenverband VCI. Unterm Strich bewertet der scheidende VCI-Präsident und frühere BASF-Chef Kurt Bock die Lage aber als weiterhin gut: “Bei unseren Unternehmen überwiegt nach wie vor die Zuversicht, dass sich der Aufwärtstrend im Chemiegeschäft in diesem Jahr fortsetzen wird. Allerdings haben die konjunkturellen Risiken zugenommen. Dennoch rechnet aktuell niemand in der Branche mit einem Rückschlag.”Die Branche ist dank eines starken Europageschäfts mit deutlichen Zuwächsen ins Jahr gestartet. Im ersten Quartal legte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 % auf gut 51 Mrd. Euro zu, wie der VCI mitteilt. Die Preise erhöhten sich um 1,4 %, die Produktion legte um 6,7 % zu. Nicht nur im wichtigsten Auslandsmarkt Europa verzeichnen die Anbieter ein lebhaftes Geschäft, auch in Deutschland profitiert die Branche von anhaltend hoher Nachfrage. Das war vor allem dem Pharmageschäft zu verdanken. Die übrigen Chemiesparten mussten ihre Produktion leicht zurückfahren, weil inländische Kunden sich mit Neubestellungen zurückhielten. Insgesamt seien die Auftragsbücher nicht mehr so gut gefüllt wie zu Jahresbeginn. Einige Kunden hätten ihre Produktion in den ersten drei Monaten leicht gedrosselt. Die Kapazitäten der Chemieindustrie waren laut VCI aber weiterhin “sehr gut” ausgelastet.