E-Auto-Nachfrage mau

Ford verschärft Sparkurs in Köln: 1.000 Stellen fallen weg

Wegen der mauen Nachfrage nach Elektroautos in Europa wird Ford in Köln bis zu 1.000 Stellen streichen und die Produktion in Köln auf einen Einschichtbetrieb umstellen.

Ford verschärft Sparkurs in Köln: 1.000 Stellen fallen weg

Wegen schwacher Nachfrage nach Elektrofahrzeugen verschärft der Autobauer Ford seinen Sparkurs und streicht in der Kölner Produktion weitere 1.000 Stellen. Man stelle im Januar vom bisherigen Zwei-Schicht-Betrieb auf Ein-Schicht-Betrieb um, teilte das Unternehmen in Köln mit. Schon vor knapp einem Jahr hatte das Management einen anderen Sparplan verkündet, der zu scharfen Protesten und dem ersten Streik in der Geschichte der Kölner Ford-Werke geführt hatte. Erst kürzlich hatten die Beschäftigten diesen Sparplan zähneknirschend akzeptiert.

Das 2024 eingeleitete Vorhaben sieht vor, an dem Standort bis Ende 2027 insgesamt – also inklusive Verwaltung, Entwicklung und anderen Bereichen – 2.900 Stellen einzusparen. Die Mitarbeiter sollen freiwillig gehen und Abfindungen bekommen oder in Altersteilzeit gehen. Dieses Sparvorhaben wird nun erweitert um bis zu 1.000 Stellen – die genaue Zahl steht nicht fest, erst einmal soll mit der Arbeitnehmerseite gesprochen werden, möglicherweise sind es am Ende knapp unter 1.000.

Der Zeitdruck ist hoch: Schon im Januar soll die Zahl der Arbeitsplätze entsprechend reduziert sein. Sollten die Pläne umgesetzt werden, hätte Ford in gut zwei Jahren nur noch etwa 7.600 Beschäftigte. Ende des vergangenen Jahrzehnts waren es noch rund 20.000. Ford begründet den neuen Personalabbau damit, dass die Nachfrage nach elektrischen Pkw in Europa deutlich unter den ursprünglichen Branchenprognosen liege.

Auch der Zulieferer Bosch muss angesichts der Krise in der Autobranche massiv sparen. Die Kosten des Geschäftsbereichs sollen um 2,5 Mrd. Euro pro Jahr sinken. Das kündigten Mobilitätschef-Chef Markus Heyn und Bosch-Arbeitsdirektor Stefan Grosch in einem Interview mit der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ an.

Das Unternehmen aus Gerlingen bei Stuttgart schraubt bereits seit Längerem an seinen Kosten. Ein genaues Sparziel hatte die Konzernführung bislang aber nicht genannt. Gespart werden soll unter anderem beim Personal. Ein weiterer Stellenabbau werde sich nicht vermeiden lassen, hieß es in einer Mitteilung. „Die gesamte Branche steckt in einer umfassenden Transformation und das ist ein Marathonlauf. Wir müssen uns kontinuierlich damit beschäftigen, wie wir unsere Wettbewerbsfähigkeit erhalten“, sagte Heyn.

Bereits seit Ende 2023 gibt es bei Bosch eine ganze Reihe von Job-Abbauprogrammen – vor allem im Zulieferbereich. Tausende Jobs sollen weltweit wegfallen, viele in Deutschland. Wie viele Stellen nun zusätzlich auf der Kippe stehen, ließen die Bosch-Manager Grosch und Heyn offen.

Ford verschärft Sparkurs in Köln

1.000 Stellen fallen weg – Auch Bosch muss Kosten senken

dpa-afx Köln