Schuldenrestrukturierung

Gericht billigt Restrukturierung der Schulden von Altice France

Die Entscheidung eines Wirtschaftsgerichts macht auch den Weg für einen möglichen Verkauf des französischen Telekomanbieters SFR frei. Das weckt nicht nur bei heimischen Konkurrenten Begehrlichkeiten.

Gericht billigt Restrukturierung der Schulden von Altice France

Gericht billigt Restrukturierung der Altice France-Schulden

wü Paris

Das Schicksal von Altice France scheint besiegelt. Das Wirtschaftsgericht in Paris hat ein von der Mutter von Frankreichs zweitgrößtem Telekomanbieter SFR mit Gläubigern vereinbartes Abkommen zur Restrukturierung der Verschuldung in Höhe von 24 Mrd. Euro gebilligt. Damit steht auch einem möglichen Verkauf von SFR nichts mehr im Wege. Der Mutterkonzern Altice hatte bei dem Gericht ein Schutzverfahren beantragt, nachdem er sich im Februar mit den meisten Geldgebern geeinigt hatte.

Altice-Gründer behält Mehrheit

Das Abkommen sieht vor, die Schulden um 8,6 Mrd. Euro zu senken. Im Gegenzug sollen Gläubiger, darunter BlackRock, Pimco und Fidelity, 45% des Kapitals von Altice France übernehmen. Altice-Gründer Patrick Drahi soll eine Mehrheitsbeteiligung von 55% behalten und an der Spitze der Gruppe bleiben. Während einer Anhörung hatte die Staatsanwaltschaft jedoch kürzlich gefordert, die drei Altice-Töchter SFR SA, SFR Fibre und Completel von dem Schutzverfahren auszuschließen.

Weg für SFR-Verkauf frei

Wäre das Gericht der Forderung gefolgt, wäre das Schulden-Abkommen hinfällig geworden. Zudem hätte es den Wunsch von Aktice, SFR zu verkaufen, zunichte gemacht. Altice France dementiert einen Verkauf, soll jedoch mögliche Käufer kontaktiert haben. Der Wert von SFR inklusive Schulden könnte laut Bloomberg auf bis zu 30 Mrd. Euro steigen. Französische Konkurrenten und Telekomakteure aus dem Nahen Osten gelten als interessiert.