Hafenlogistiker

HHLA profitiert von China-Handel

Der Hamburger Hafenbetreiber HHLA hat das Zollchaos gut überstanden – und profitiert sogar von mehr Handel mit China und den Sicherheitsproblemen im Suez-Kanal.

HHLA profitiert von China-Handel

HHLA profitiert
von China-Handel

dpa-afx/Reuters Hamburg

HHLA-Chefin Angela Titzrath kann zum Abschied vom Hamburger Hafenbetreiber eine positive Bilanz vorweisen – nicht zuletzt wegen mehr Fracht aus China. Der Teilkonzern Hafenlogistik, der das traditionelle Immobiliengeschäft am Fischmarkt und in der Speicherstadt ausklammert, steigerte seinen operativen Gewinn (Ebit) im zweiten Quartal um 15% auf 43,7 Mill. Euro. Wie die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) am Donnerstag weiter mitteilte, wuchs der Umsatz um 13,4% auf 439,4 Mill. Euro.

Im ersten Quartal waren die Zuwächse vor allem beim Gewinn allerdings noch höher gewesen. „Trotz geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten hat sich die HHLA im ersten Halbjahr 2025 sehr erfolgreich behauptet“, erklärte Titzrath.

Die 59-Jährige Titzrath scheidet Ende September nach neun Jahren an der Spitze aus dem Unternehmen aus. Sie wird von Jeroen Eijsink abgelöst, der zuvor unter anderem bei der Deutschen Post DHL tätig war. Vor knapp zwei Jahren war Titzrath von den Plänen der Stadt Hamburg zum Einstieg der weltgrößten Reederei MSC bei der HHLA überrascht worden. Medienberichten zufolge konnte sich die Managerin nie damit anfreunden. MSC versprach, mehr Ladung in Deutschlands größten Seehafen zu bringen.

Hamburg profitiert von Suezkanal-Umfahrungen

In Hamburg gingen im zweiten Quartal mit gut 1,5 Mill. Standardcontainern (TEU) fast 9% mehr Boxen über die Kaikanten der drei HHLA-Terminals Altenwerder, Burchardkai und Tollerort. An ihrem Stammsitz profitierte die HHLA indirekt aber auch davon, dass Großreedereien wegen der Sicherheitslage im Roten Meer den angrenzenden Suezkanal meiden und stattdessen um die Südspitze Afrikas fahren. In der Folge wurde mehr Ladung mit anderen Hochseehäfen in Belgien, Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden ausgetauscht. Die HHLA betreibt auch Terminals im ukrainischen Odessa, in Tallinn in Estland und in Triest.

In Hamburg musste die HHLA im ersten Halbjahr stark rückläufige Ladungsmengen in den Fahrtgebieten Nordamerika und Mittlerer Osten hinnehmen. Allerdings stiegen zugleich die Volumina im Fahrtgebiet Fernost – insbesondere China – deutlich an. Damit fielen die Folgen des Chaos rund um die US-Zollpolitik bei der HHLA glimpflicher aus als bei der ebenfalls in Hamburg ansässigen Containerreederei Hapag-Lloyd, die am Donnerstag einen Gewinnrückgang vor allem auf die turbulente US-Handelspolitik zurückführte.