Irgendetwas stimmt da nicht mit dem Erwartungsmanagement von Siemens Gamesa. Als der Windkraftkonzern letztmals Quartalszahlen vorlegte, sackte der Aktienkurs um 17 % ab. Nun ging er bei der Präsentation des Jahresergebnisses um 9 % in die Knie. Aber Schwamm drüber: Der spanisch-deutsche Konzern hat wahrlich größere Probleme als seine Investor-Relations-Leistung. Er kann sparen, so viel er will, die Marge sinkt und sinkt. Siemens Gamesa laboriert noch immer an der Fusion, aber der Großteil des Problems ist nicht hausgemacht. Die Windkraftbranche ist jung, sie hat infolge staatlicher Förderung prosperiert und findet nach dem Zurückfahren dieser Anreize keine stabile Aufstellung. Kampfkonditionen sind an der Tagesordnung, es läuft ein gewaltiger Ausleseprozess. So paradox es klingt: Siemens Gamesa mit ihrer Größe und der soliden Bilanz hat beste Chancen, als Gewinner aus der Branchenkonsolidierung hervorzugehen. Doch diese dauert, und kein Mensch weiß, wie lange noch. Das mittelfristige Margenziel von Siemens Gamesa ist daher nur ein Hoffnungswert. mic