hei Frankfurt – Huawei hat den US-Telekommunikationsgiganten Verizon wegen Patentrechtsverletzungen in zwölf Fällen verklagt. Der chinesische Telekomausrüster, der beim neuen Mobilfunkstandard 5G als global führend gilt, in den USA aber wegen Sicherheitsbedenken keine Telekommunikationsnetze für die großen Serviceprovider bauen darf, nennt keine Schadenssumme. Allerdings folge die Klage auf langwierige Diskussionen, in denen die Unternehmen am Ende keine Einigung erzielen konnten, hieß es von Seiten der Chinesen. Ursprünglich drehte sich der Streit allerdings um 230 Patente. Verizon nannte die Klage in einer ersten Reaktion einen “Marketing-Zug” und ließ wissen, sie entbehre jeder Grundlage.Die chinesische Technologieikone, die weltweit unter Druck geraten ist, weil die USA und andere westliche Staaten befürchten, dass Huawei-Netztechnik ein Einfallstor für Spionageaktivitäten des chinesischen Staates sein könnte, ist finanziell und technologisch ein Powerhouse. Das Unternehmen hält weltweit mehr als 80 000 Patente, davon mehr als 10 000 in den USA. Über 100 Lizenzvereinbarungen gibt es mit IT- und Telekomunternehmen in den USA, Europa, Japan und Südkorea.Seit 2015 hat Huawei den Angaben zufolge rund 1,4 Mrd. Dollar Lizenzzahlungen für Patente erhalten, selbst aber mehr als 6 Mrd. Dollar an Gebühren an andere Unternehmen gezahlt, 80 % davon an US-Konzerne. Die Chinesen stecken jährlich 10 bis 15 % ihrer Konzernerlöse in Forschung und Entwicklung. 2018 waren es 15 Mrd. Dollar. In der vergangenen Dekade kamen satte 70 Mrd. Dollar zusammen.