Der US-Parfüm- und Kosmetikkonzern Coty hat seine restliche Beteiligung an dem Haarpflegespezialisten Wella aus Darmstadt für 750 Mill. Dollar in bar zuzüglich der Rechte an zukünftigen Erlösen an den Finanzinvestor KKR verkauft. Coty kann 45% der Erlöse aus einem Verkauf oder Börsengang von Wella erhalten, sobald die von KKR festgelegte Vorzugsrendite erreicht ist, teilte das Kosmetikunternehmen am Freitag mit. Der Großteil des Erlöses soll zur Schuldentilgung verwendet werden.

„Diese Transaktion ist ein entscheidender Meilenstein für Coty – sowohl im Rahmen unserer Transformation als auch unseres langjährigen Engagements für den Schuldenabbau“, sagte Coty-Finanzvorstand Laurent Mercier. Der Verkauf stehe im Einklang mit dem Ziel des Unternehmens, sich bis Ende 2025 vollständig von Wella zu trennen. Coty hatte im November mitgeteilt, dass die 25,8%-Beteiligung an Wella mit rund 1 Mrd. Dollar bewertet werde. Die JAB Holding der Familie Reimann hält eine Mehrheitsbeteiligung an Coty Inc., die 2019 von etwa 40 % auf rund 60 % aufgestockt wurde, um die Kontrolle zu stärken.

Coty hatte Wella 2015 im Rahmen der 12,5 Mrd. Dollar ⁠teuren Übernahme des Kosmetikgeschäfts von Procter & Gamble übernommen. KKR erwarb 2020 eine 60%-Beteiligung an dem Unternehmen. Der Kurs von Coty ist in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 50% gefallen, trotz einer insgesamt relativ starken Nachfrage nach Haarpflegeprodukten und Kosmetika infolge des Beauty-Booms nach der Pandemie. In den USA schwächte sich die Nachfrage nach Kosmetika zuletzt ab.

Mit dem ​Wella-Verkauf schließt Coty ein im Jahr 2020 ‌begonnenes Programm zur Straffung der ‍Geschäfte ab. Anfang des Jahres leitete Coty eine strategische Überprüfung des Kosmetikgeschäfts ein. Diese könnte zum Verkauf von Marken wie Rimmel und CoverGirl führen. Coty will sich lieber auf sein Parfümgeschäft ​konzentrieren.