Mehr Nachfrage in anderen Regionen

Maersk absorbiert Schwäche im US-Geschäft und erhöht Prognose

Eine höhere Transportnachfrage in anderen Teilen der Welt gleicht aktuelle Schwächen im US-Geschäft mehr als aus: bei der zweitgrößten Containerreederei Maersk wächst die Zuversicht für 2025.

Maersk absorbiert Schwäche im US-Geschäft und erhöht Prognose

Maersk absorbiert Schwäche im US-Geschäft und hebt Ausblick an

Reederei profitiert von mehr Nachfrage in anderen Regionen

ste Hamburg

Der dänische Transport- und Logistikkonzern A. P. Møller-Maersk hat im zweiten Quartal die Folgen rückläufiger US-Importe infolge erhöhter Zölle durch eine robustere Nachfrage in anderen Teilen der Welt mehr als ausgleichen können und die Finanzziele für 2025 erhöht. Das Unternehmen, das die weltweit zweitgrößte Containerreederei betreibt und als ein Indikator für den Welthandel angesehen wird, habe im zweiten Quartal besser abgeschnitten als erwartet, so Bernstein-Analysten. Das operative Ergebnis habe Markterwartungen deutlich übertroffen, was vor allem auf höhere realisierte Frachtraten zurückzuführen sei.

Weiterhin Umwege

Maersk hob die Prognose für das Containerwachstum 2025 von -1 bis 4% auf 2 bis 4% an. Der Konzern geht davon aus, dass Angriffe von Huthi-Rebellen im Jemen auf Schiffe im Roten Meer noch bis Jahresende andauern werden. Containerreedereien meiden seit Ende 2023 auf Fahrten zwischen Asien und Europa die kürzere Route durch den Suez-Kanal, was sich auf Fahrtzeiten, Transportkapazitäten und Frachtpreise auswirkt

Das bereinigte operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) erwartet Maersk 2025 nun zwischen 8 und 9,5 Mrd. anstatt zwischen 6 und 9 Mrd. Dollar, das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) zwischen 2 und 3,5 Mrd. und nicht mehr zwischen 0 bis 3 Mrd. Dollar. Auch beim freien Cashflow zeigt sich das Unternehmen optimistischer. Anleger zeigten sich angetan: Die Maersk-B-Aktie, im bisherigen Jahresverlauf um ein Fünftel gestiegen, legte an der Kopenhagener Börse bis zum Nachmittag um bis zu 7,8% auf 14.155 dkr zu. Im Sog von Maersk zog auch das Papier von Hapag-Lloyd an. Der Kurs der Containerreederei aus Hamburg, die am kommenden Donnerstag Zahlen zum ersten Halbjahr vorlegen wird, hat seit Ende 2024 jedoch um rund 15% nachgegeben.

Markterwartungen übertroffen

Maersk steigerte den Umsatz im zweiten Quartal um 3% auf 13,1 Mrd. Dollar, das Ebitda um 7% auf 2,3 Mrd. Dollar. Analysten hatten mit 12,6 Mrd. bzw. rund 2 Mrd. Dollar gerechnet. Laut Branchenexperten profitieren Reedereien derzeit von kurzfristig steigenden Volumina in einigen Märkten, da sich Unternehmen vor Inkrafttreten höherer Zölle mit Waren eindecken. „Trotz der Marktvolatilität und historischer Unsicherheiten im Welthandel blieb die Nachfrage widerstandsfähig, und wir haben weiterhin schnell und flexibel reagiert“, sagte Maersk-Chef Vincent Clerc.