Automobilkonzern

Renault profitiert von Preis­erhöhungen

Nach starken Umsatzzahlen im dritten Quartal wird Renault Strategie und mittelfristige Ziele Anfang November auf einem Kapitalmarkttag vorstellen.

Renault profitiert von Preis­erhöhungen

wü Paris

Der zuletzt stark angeschlagene französische Autobauer Renault meldet sich mit starken Quartalszahlen zurück. Dank Preiserhöhungen hat er seinen Umsatz in der Zeit von Juli bis Ende September deutlich gesteigert. So verbesserte sich der Erlös im Vergleich zur Vorjahreszeit, Awtowas und Renault Russland ausgenommen, um 20,5% auf 9,8 Mrd. Euro, während Analysten im Schnitt mit 9,2 Mrd. Euro gerechnet hatten. Fast 13 Prozentpunkte des Wachstums hat der Automobilkonzern eigenen Angaben zufolge Preiserhöhungen zu verdanken –  so viel wie nie zuvor. Zudem verkaufte er seine Fahrzeuge verstärkt über profitablere Kanäle. Statt an die großen Autoverleiher mit Rabatt zu verkaufen, konzentriert er sich auf Privatkunden, die inzwischen 70% der Verkäufe in den fünf wichtigsten Märkten Renaults in Europa ausmachen.

Insgesamt setzte Renault im dritten Quartalt weltweit 481000 Fahrzeuge ab, 2,4% weniger als in der Vorjahreszeit. Schuld daran sind die anhaltenden Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Einzelteilen, vor allem mit Chips. Allerdings hat sich die Situation rund um die Halbleiterversorgung für die Produktion inzwischen entspannt, so dass Händler ihren Bestand weniger stark abgebaut haben als ein Jahr zuvor. Renault setzte auf diese Weise mehr Autos an die Händler ab, die im Umsatz verbucht werden können. Während die Verkäufe der Marke Renault um 4,8% zurückgingen, verbesserten sich die von Dacia um 4,5%.

Für das Gesamtjahr bestätigte Renault sein Ziel, eine operative Marge von mehr als 5% erzielen zu wollen. Konzernchef Luca de Meo will die neuen finanziellen Ziele des Autobauers und seine Strategie am 8. November auf einem Kapitalmarkttag vorstellen. Analysten er­warten dann mehr Einzelheiten zu der geplanten abzuspaltenden Einheit für Elektrofahrzeuge, genau wie zu der Allianz mit Nissan. Zuletzt wurde spekuliert, die Japaner könnten sich in die Elektrofahrzeugsparte einkaufen und Renault könnte dafür im Gegenzug die Beteiligung an Nissan von 43% auf 15% senken. Eine weitere Frage ist, wie sich der französische Staat verhalten wird, der noch immer mit 15% am Kapital von Renault beteiligt ist.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.