Zumtobel gewinnt an Leuchtkraft

Marge erholt sich - Kostensenkungen und leichtes Umsatzwachstum - Prognose bestätigt

Zumtobel gewinnt an Leuchtkraft

hek Frankfurt – Beim österreichischen Leuchtenhersteller Zumtobel laufen die Geschäfte wieder besser. Den Ergebnisanstieg in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2019/20 bewertet CEO Alfred Felder als “sehr zufriedenstellend”. Der Umsatz sei das dritte Quartal in Folge gestiegen, geht aus dem Zwischenbericht hervor. Für die saisonal schwächere zweite Hälfte – das Geschäftsjahr endet am 30. April – gelte es, “mit voller Kraft an dem profitablen Wachstumskurs festzuhalten”.Das Unternehmen aus Dornbirn im Bundesland Vorarlberg hat eine lange Durststrecke hinter sich. Drei Jahre lang fielen die Quartalserlöse niedriger aus als im jeweiligen Vorjahreszeitraum. Ein starker Preiswettbewerb, Kostendruck, schwache Absatzmärkte und der Einbruch in Großbritannien setzten dem Osram-Konkurrenten zu. Das Management reagierte mit Restrukturierungen und Kostensenkungen sowie einer strategischen und organisatorischen Neuausrichtung. Ziel ist, im Leuchtensegment Marktführer in Europa zu werden – mit Fokus auf die Anwendungen Industrie, Büro und Bildung, Shop und Retail sowie Kunst und Kultur.In der Zeit von Mai bis Ende Oktober habe das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit), bereinigt um Sondereinflüsse, trotz widriger Marktbedingungen um 77 % auf 43,9 Mill. Euro zugelegt, was einer Umsatzrendite von 7,3 % entspricht im Vergleich zu 4,2 % in der Vorjahreszeit. Der Anstieg wird auf das Umsatzplus von 1,5 % auf 604 Mill. Euro und Kostensenkungen zurückgeführt. Für den Erlösanstieg seien vor allem die Kernmärkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wo Zumtobel ein Plus von 5,5 % auf 194 Mill. Euro erreichte, und die saisonal starken Herbstmonate verantwortlich. Unter dem Strich stehen 24,7 Mill. Euro Periodengewinn, verglichen mit 8,8 Mill. Euro in der Referenzzeit.Der Vorstand bestätigt das Ziel einer bereinigten Ebit-Marge von 3 % bis 5 % (2018/19: 2,4 %) und eines leichten Umsatzanstiegs im Gesamtjahr. Vorsichtig stimmen die eingetrübte Konjunktur in Europa und das Risiko eines No-Deal-Brexit. Bis zum Geschäftsjahr 2020/21 peilt Zumtobel 6 % Marge an. Für das zweite Quartal wird eine von 4,9 % auf 9,1 % gestiegene Ebit-Marge ausgewiesen.Die laufende Rechnungsperiode sei ein Aufbruchsjahr, in dem neben operativen Verbesserungen das Wachstum wieder in den Mittelpunkt rücke, heißt es. Die Aktie hat sich allerdings noch nicht nachhaltig erholt. Gemessen an den Spitzenkursen vom Sommer 2015 ist die Notierung um drei Viertel abgestürzt. Damit bringt Zumtobel an der Börse noch 326 Mill. Euro auf die Waage. Der jüngste Quartalsbericht kam bei Investoren gut an: Die Aktie legte am Dienstag bis zu 5 % zu.Während die Verkäufe in Schweden hinter den Erwartungen zurückblieben, sei in Großbritannien nach zwei Jahren mit rückläufigen Erlösen wieder ein leichtes Wachstum verbucht worden. Die Entwicklung in Osteuropa wird als erfreulich beschrieben, die in den Benelux-Ländern angesichts der Rückgänge in den Niederlanden als “nach wie vor zwiespältig”. Das dominierende Beleuchtungssegment legte etwas stärker zu als die Komponenten.