Digitale Assets

Die Zukunft der Vermögensverwaltung hat begonnen

Kryptoassets sind längst da und etablieren sich jeden Tag mehr. Nicht nur für Investoren bahnen sich weitreichende Veränderungen an.

Die Zukunft der Vermögensverwaltung hat begonnen

Während noch leidenschaftlich darüber diskutiert wird, ob Bitcoin eine „richtige“ Währung ist oder nicht, wird hinter den Kulissen der Vermögensverwaltungsbranche bereits be­gonnen, sich auf eine neue, digitale Realität einzustellen. Denn es geht nicht mehr nur um Währungen: Die Bereitstellung, Beschaffung und Verwahrung aller Vermögenswerte stehen auf dem Prüfstand. Ein gemeinsames Projekt der Unternehmensberatung Roland Berger und der V-Bank lotet gemeinsam mit der Technologiefirma Bitbond strategische Optionen auf dem Markt für digitale Assets aus.

Galt die Branche der Vermögensverwaltung lange Zeit als Fels in der Brandung der Finanzindustrie, steht sie nun vor einer ihrer größten bis­herigen Herausforderungen. Ungeachtet der medial wirksamen Schwankungen des Bitcoins sieht alles danach aus, als ließe sich der Siegeszug der digitalen Vermögenswerte nicht aufhalten. Im Gegenteil: Die sogenannten „Digital Assets“ werden ihr dynamisches Wachstum nicht nur fortsetzen, sondern wir haben von den weitreichenden Veränderungen, die damit einhergehen, erst den Anfang gesehen. Die gesamte Vermögensverwaltungsbranche – von unabhängigen Vermögensverwaltern bis hin zu vermögensverwaltenden Banken – tut gut daran, sich zügig auf fundamentale Veränderungen einzustellen.

Die digitale Welle rollt

Wenn wir vom Wachstum digitaler Assets sprechen, dann geht es um weit mehr als die wachsende Zahl digitaler Währungen. Es entwickelt sich bereits ein rasch wachsendes Universum immer neuer verschiedener Kryptoassets. Sogenannte Stablecoins sind derzeit stark im Aufwind, also Kryptowährungen, die an einen Vermögenswert außerhalb der Kryptowelt gebunden sind, wie etwa den Dollar. Oder DeFi Token, wobei „DeFi“ für „Decentralized Finance“ steht. Dabei werden bewährte Konzepte aus dem Bank- und Finanzwesen, wie etwa Kredite, auf die Blockchain übertragen, ohne dass dafür noch Banken als Mittler notwendig wären.

Spätestens jetzt sollten einige Finanzdienstleister hellhörig werden. Um auch künftig erfolgreich zu sein, hat sich daher die V-Bank entschieden, sich frühzeitig in diesem neuen Umfeld zu positionieren und ein Projekt mit Roland Berger sowie Bitbond aufzusetzen. Was alle digitalen Assets nämlich gemeinsam haben, ist ihre Entwicklungsgeschwindigkeit. Die Zeit zu handeln ist also jetzt.

Wachstum auf hohem Niveau

Natürlich wird es bei der Marktentwicklung digitaler Assets zu vorübergehenden Rücksetzern kommen – wie in jedem noch jungen Markt. Dennoch wird sich das Wachstum auf hohem Niveau stabilisieren. Neben dem zentralen Handel über regis­trierte Börsen und Handelsplätze wird sich auch ein dezentrales Finanzsystem etablieren. Die derzeit noch weitestgehend unregulierten Märkte werden durch Gesetzesinitiativen reguliert werden. Und das ist gut so: Damit gehen Initialzündungen einher, denn die Wirtschaftsakteure wissen dann, worauf sie sich einstellen müssen.

Wie bereits angedeutet, wird sich der aktuelle Fokus auf „originäre“ Kryptowährungen (Bitcoin & Ethe­reum mit derzeit ca. 60% Marktkapitalisierung) dynamisch auf weitere digitale Assets ausweiten. Einer der größten Kritikpunkte am Bitcoin ist der immense Energieverbrauch jedes Rechenvorgangs. Neben dem rechenintensiven sogenannten „Proof of Work“-Konzept werden sich zunehmend auch energieärmere Konzepte wie „Proof of Stake“ etablieren. Dabei werden auch Sicherheitsaspekte eine wichtige Rolle spielen.

Die Tokenisierung von Vermögensgegenständen ermöglicht es künftig, digitale Portfolien ganz anders zusammenzusetzen, als dies bisher möglich war, da sich auch Immobilien oder Oldtimer tokenisieren, also digital fragmentieren und als nicht veränderbares „Non-Fun­gible Token“ (NFT) handeln lassen. Dies heißt auch: neue Anforderungen und Chancen in der Vermögensverwaltung.

Hinter allem, was wir hier beschreiben, steht mit „DLT“ eine Technologie, deren Dimension weit über ihre möglichen Anwendungen in der Finanzwelt hinausreicht. DLT (Distributed Ledger Technology) steht für eine spezielle Form der Datenverarbeitung und ihrer Speicherung auf der Blockchain. Sie ermöglicht es, auf der Blockchain ebenso die Daten sogenannter Smart Contracts zu verwalten wie etwa die Herkunft eines Kunstwerks. Wie gesagt kann die Entwicklung schnell gehen. Die Vorbereitungszeit, die den Marktteilnehmern zur Verfügung steht, wird überschaubar sein.

Erfahrener Partner

Ganz bewusst haben wir bei Roland Berger und der V-Bank daher Bitbond mit an Bord geholt. Die Berliner Technologiefirma ist spezialisiert darauf, Banken bei der Konzeption und Umsetzung von Projekten im Zusammenhang mit digitalen Assets zu unterstützen. Es war für uns entscheidend, einen Partner im Boot zu haben, der die Materie aus der eigenen Geschäftspraxis kennt, um umsetzbare Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Für uns steht fest, dass DLT beziehungsweise Blockchain-Anwendungen über ein ähnlich disruptives Potenzial verfügen wie das Internet Mitte der neunziger Jahre. Auf Sicht von etwas mehr als zehn Jahren wird sich ein relevanter Anteil der Erträge auf Geschäftsmodelle verlagern, die auf digitalen Assets basieren. Wir sind außerdem fest überzeugt davon, dass nur Unternehmen, die durch eigene Produktangebote frühzeitig praktische Erfahrungen mit der Technologie und dem Markt sammeln, nachhaltig erfolgreich sein werden.

Es ist völlig richtig, sich jetzt Gedanken über ein umfassendes Angebot rund um digitale Assets zu machen. Durch die Rolle der V-Bank als fokussierte B2B-Bank ergibt sich hieraus ein starker Multiplikationseffekt in die Branche hinein. Themen wie Kryptowährungen oder tokenisierte Wertpapiere werden einer Vielzahl von Anlegern zugänglich gemacht. Die V-Bank bedient hier eine klar vorhandene Nachfrage, der immer mehr Banken folgen werden.

Diese Nachfrage kommt von der Endkundenseite – und sie wächst. Die Geschäftsmodelle von Vermögensverwaltern, Family Offices, ­Stiftungen, vermögensverwaltenden Banken und institutionellen Kunden sind einem Veränderungsdruck ausgesetzt, den sie vielleicht heute noch nicht spüren, der aber rasch zunehmen wird. Gerade für kleinere Anbieter stellt dies eine große Herausforderung dar, weil damit hohe IT-Investitionen verbunden sind. Um also mit dieser Veränderung Schritt zu halten und gleichzeitig dabei profitabel bleiben zu können, werden leistungsfähige Partner immer wichtiger, die eine funktionierende „State of the Art“-Infrastruktur bieten, an die sich andocken lässt.

Dies ist auch der Ansatz, der mit dem gemeinsamen Projekt für die V-Bank verfolgt wird: eine führende Infrastruktur-Plattform für digitale Vermögenswerte aufzubauen. So soll das bestehende Ökosystem für Vermögensverwalter transformiert werden, in dem die Geschäftspartner der V-Bank von der Verwahrung, über die Emission von Token und den Handel der Assets alles finden, was ihnen dabei hilft, auch in Zukunft erfolgreich zu sein.

Lizenz ist beantragt

Die Verwahrung und der Erwerb von Kryptoassets stellen sicherlich die Grundlage eines künftigen Angebots dar. Die dafür benötigte Lizenz der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist beantragt, so dass hiermit bald begonnen werden kann. Neben Erwerb und Verwahrung, die die Geschäftspartner der V-Bank wiederum ihren Kunden anbieten können, arbeiten wir derzeit an der Entwicklung einer umfassenden Infrastruktur für die B2B-Geschäftspartner.

Für die Kryptoverwahrung wird ein grundlegender Lösungsansatz entwickelt, der bereits die technischen Anforderungen späterer Ausbaustufen berücksichtigt. Um den Kryptohandel zu ermöglichen, ist es wichtig, flexible Schnittstellen zu Partnern wie Liquiditätsprovidern oder Börsen zu schaffen und zu eta­blieren.

Ein weiteres Ziel ist es, auch „Staking“ anbieten zu können, also das Generieren von Zinsen durch Teilnahme am Proof-of-Stake-Mechanismus entsprechender Blockchains. Und auch bei digitalen Assets spielen am Ende steuerliche Aspekte eine Rolle. Daher werden Steuerservices das Angebot abrunden, die die Darstellung oder den Export von Zusammenfassungen für die Steuererklärung mit Bezug auf Spezifika bei Kryptoassets ermöglichen.

Neue Geschäftspotenziale

Auf die Branche der Vermögensverwaltung kommt ein Umbruch zu, den viele Marktteilnehmer noch gar nicht in seinem vollen Umfang erkennen. Dabei handelt es sich bei den Kryptoassets nicht etwa um Zu­kunftsmusik. Sie sind schon längst da und etablieren sich jeden Tag mehr. Den Weg dafür ebnen wie so oft neue Technologien: DLT und Blockchain schaffen neue Kundenbedürfnisse und damit Geschäftspotenziale, aber auch Prozesseffizienzen. Emissions- und Verwahrprozesse können schneller und einfacher abgebildet werden. Bereits heute setzen die Handelsplätze für Kryptoassets an manchen Tagen mehr um als die Nasdaq. Und T+x in der Wertpapierabwicklung wird irgendwann von gestern sein.

Das Geschäft der Vermögensverwaltung wird sich stark wandeln, und viele werden den Wandel nicht aus eigener Kraft stemmen können. Sie sollen bei ihrem innovativen Partner die erforderliche Infrastruktur finden, die sie für sich und ihre Kunden benötigen, um digitale Assets handeln und verwahren zu können.

Die Weiterentwicklung der B2B-Plattform der V-Bank im Ökosystem für ihre vermögensverwaltenden Kunden wird den bevorstehenden digitalen Wandel berücksichtigen. Die Investitionen müssen jetzt vorgenommen werden. Gemeinsam wollen wir die führende Plattform zur Verwahrung digitaler Vermögenswerte und zur Generierung von Innovationen schaffen. Sie soll dazu beitragen, auch in Zukunft stabile Erträge erwirtschaften zu können – für die V-Bank und für ihre Ge­schäftspartner.