Aareal-Bank-Chef rechnet mit mehr SRT-Deals
Aareal-Bank-Chef rechnet mit mehr SRT-Deals
Aareal-Bank-Chef erwartet mehr SRT-Deals
Bloomberg Frankfurt
Der Markt für sogenannte Significant Risk Transfers (SRT), mit denen Banken eigene Kreditrisiken auf externe Investoren übertragen können, dürfte weiter an Fahrt gewinnen. Das hat Aareal-Bank-Chef Christian Ricken in einem Interview mit Bloomberg News erklärt. Auch für sein eigenes Haus stellte er weitere derartige Transaktionen in Aussicht.
„Der Markt für SRTs wird weiter wachsen. Daran glaube ich fest“, sagte Ricken bei einem Besuch im Frankfurter Bloomberg-Büro. “Es ist sehr viel Liquidität im Markt. Und Debt wird sehr stark von Investoren nachgefragt, in all seinen Formen – von Kreditfonds bis hin zu SRTs.”
Auch Helaba und LBBW nutzen SRTs
SRTs hatten zuletzt stark an Popularität gewonnen. Banken können dabei Kredite gegen Ausfälle absichern und so Kapital freisetzen, das sie sonst zur Erfüllung regulatorischer Vorgaben nutzen würden. Das gibt ihnen Raum für neue Geschäfte. Investoren — wie etwa Pensionsfonds oder Hedgefonds — erhalten im Gegenzug die Möglichkeit, relativ hohe Renditen bei solchen Transaktionen zu erzielen.
Viele Banken nutzen bereits seit längerem SRTs, darunter Helaba und LBBW, wie Bloomberg News berichtet hat. Auch die Aareal Bank hatte vor kurzem ihre erste SRT-Transaktion erfolgreich abgeschlossen. „Ich kann mir absolut vorstellen, dass weitere SRTs der Aareal Bank folgen werden, der nächste vielleicht in 12 bis 24 Monaten“, sagte Ricken, der 2024 von der LBBW zur Aareal Bank gewechselt war.
Aareal Bank „positiv überrascht“
Beim Auftakt-Deal der Aareal hatten sich Investoren an einem 2 Mrd. Euro schweren Portfolio an Gewerbeimmobilienkrediten beteiligen können. Es war ein Querschnitt des europäischen Kreditbuchs der Bank. Die Aufsicht hat das Projekte laut Ricken „wohlwollend begleitet“. Es handelte sich um einen sogenannten Blind Pool. Das heißt, die Investoren erhielten nur allgemeine Informationen, etwa zum Rating der Kredite, der Lage der finanzierten Objekte und der Restlaufzeit der Darlehen. Spezifische Informationen über Kreditnehmer wurden nicht geteilt.
„Wir waren positiv überrascht von der großen Nachfrage“, sagte Ricken. Der SRT sei mehr als dreifach überzeichnet gewesen. „Investiert haben am Ende zwei Versicherer und ein Asset-Manager.“ SRTs sind laut Ricken „ein modernes Instrument“ zur Portfolio-Steuerung. Es gehe letztlich darum, Konzentrationsrisiken zu minimieren und auch Kapital freizusetzen. „Man muss heute als Bank nicht mehr alles auf der eigenen Bilanz halten“, erklärte Ricken. Und: „Investoren bieten SRTs in aller Regel ein sehr interessantes Risk-Return-Profil.“
