Immobilienbank

Aareal Bank steckt Russland-Belastung weg

Die Aareal Bank hat im dritten Quartal und den ersten neun Monaten glänzend verdient. Für das verbleibende Russland-Engagement hat der Immobilienfinanzierer erneut vorgesorgt. Die Jahresgewinnprognose bleibt bestehen.

Aareal Bank steckt Russland-Belastung weg

tl Frankfurt

Die Aareal Bank ist trotz erneuter Belastungen durch ein Immobilienengagement in Russland sehr gut durch das dritte Quartal gekommen. Das den Eigentümern zurechenbare Konzernergebnis legte um satte 87% auf 43 Mill. Euro zu. Mit 85% fast genau so groß war das Plus im Konzernergebnis für die ersten neun Monate mit 100 Mill. Euro. Das auf 31,9 Mrd. Euro gewachsene Kreditportfolio und gute Margen (Neunmonatsdurchschnitt 227 Ba­sis­punkte) im Neugeschäft nannte der Immobilienfinanzierer gestern bei Vorlage der Neunmonatszahlen als Gründe für die im dritten Quartal auf 184 Mill. Euro (+19%) und in neun Monaten auf 514 Mill. Euro (+18%) gestiegenen Zinsüberschuss.

Als belastend erwies sich erneut das verbleibende Russland-Exposure von 210 Mill. Euro. Da der Kunde für einen Bürokomplex bei Moskau weiterhin keinen Kapitaldienst leisten darf, bildete die Bank eine zusätzliche Risikovorsorge von 43 Mill. Euro. Die gesamte gebildete Risikovorsorge betrug im dritten Quartal 63 (i.V. 39) Mill. Euro, in neun Monaten 170 (79) Mill. Euro. Davon entfielen 126 Mill. Euro auf Russland. Der Bestand an notleidenden Kre­diten lag Ende September bei 1,47 Mrd. Euro und Ende Oktober bei 1,39 Mrd. Euro.

In der strukturierten Immobilienfinanzierung wurde von Januar bis September Neugeschäft über 6,9 (6,1) Mrd. Euro abgeschlossen, davon 4,8 Mrd. Euro „echtes“ Neugeschäft und 2,1 Mrd. Euro Prolongationen.

Für das Gesamtjahr erwartet die Aareal Bank weiterhin ein Konzernbetriebsergebnis am unteren Ende der Spanne von 210 bis 250 Mill. Euro. Dies gelte trotz der erhöhten Risikovorsorge für das verbleibende Russland-Exposure, der einmaligen Kosteneffekte aufgrund der Übernahme durch die Atlantic Bidco (12 Mill. Euro) und den Belastungen aus der TLTRO-Entscheidung der EZB – laut Zwischenmitteilung ein im 4. Quartal zu realisierender Be­wertungsverlust aus Zinssicherungsgeschäften im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionenbereich.

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