Aareal fährt die Dividende hoch

Zinsüberschuss und Betriebsergebnis sinken 2017 - Der Abschluss von Basel III drückt die Kapitalquote

Aareal fährt die Dividende hoch

Der Wiesbadener Immobilienfinanzierer Aareal Bank erhöht im zweiten Jahr in Folge die Dividende. Im vergangenen Jahr haben vorzeitige Rückzahlungen von Krediten sowie der Abbau des Portfolios Zinsüberschuss und Betriebsergebnis fallen lassen, wie am Mittwoch bekannt geworden ist.bn Frankfurt – Die Aareal Bank nutzt einen Teil ihres überschüssigen Kapitals zu einer deutlichen Erhöhung der Dividende. Wie sie ihren übrigen Kapitalüberschuss einsetzen wird, darüber will sie im weiteren Jahresverlauf entscheiden, wie sie am Montag angekündigt hat. Nachdem die Gruppe 2017 wie prognostiziert ein schwächeres Betriebsergebnis erzielt hat, schlägt der Vorstand der Hauptversammlung vor, die Dividende um 50 Cent auf 2,50 Euro aufzustocken. Dies entspräche den Angaben zufolge einer Ausschüttungsquote von 78 % und einer Dividendenrendite von über 6 %. Der Wiesbadener Immobilienfinanzierer wandelt sich zum Dividendentitel. Erst im Mai vergangenen Jahres hatte die Hauptversammlung einer Erhöhung der Dividende von 1,65 Euro auf 2,00 Euro je Aktie zugestimmt. Eine Eigenkapitalrendite von 11,9 % vor Steuern im vergangenen Jahr 2017, eine Schrumpfung des Kreditportfolios nach Übernahme der Wettbewerber Corealcredit und WestImmo sowie damit einhergehender Badwill haben den Eigenkapitalaufbau der Gesellschaft getrieben.Nach Zahlung der zur Ausschüttung anstehenden Summe von rund 150 Mill. Euro würde das Eigenkapital der Gesellschaft in gleichem Volumen die Zielmarke einer harten Kernkapitalquote von 12,5 % bei voller Umsetzung von Basel III übertreffen. In der Vergangenheit hat die Aareal Bank deutlich gemacht, dass sie überschüssiges Eigenkapital, welches sie nicht im Sinne der Aktionäre einsetzen kann, ausschütten will. Im vergangenen Jahr war der Bank bereits Interesse an einer Übernahme der Deutschen Hypo nachgesagt worden, inzwischen hat deren Mutter Nord/LB indes entschieden, die Tochter im Konzern zu behalten.Wie eine Präsentation des Managements zeigt, hat dabei der Abschluss des Regelwerks Basel III mit seinen Einschränkungen für den Einsatz interner Modelle noch kräftig ins Kontor geschlagen. Nach Dividende und einschließlich der erstmaligen Anwendung des Bilanzstandards IFRS9 zur Bildung von Risikovorsorge ließ er die harte Kernkapitalquote per Ende 2017 von 18,9 % auf 13,4 % in die Tiefe rauschen. Wie Hermann Josef Merkens, Vorstandschef der Aareal Bank, auf der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch ausführte, dürfte das Management nun eher kleinere Übernahmen im Geschäftssegment der Beratungs- und Systemhaus-Tochter Aareon erwägen, der erst 2017 die Übernahmen der niederländischen Karlshoven Groep sowie der immobilienwirtschaftlichen IT-Sparte der MSE-Gruppe zugeschlagen wurden. Im Laufe des Jahres wolle man prüfen, ob es weitere interessante Möglichkeiten gebe, die zu dem Ziel einer Eigenkapitalrendite von 12 % vor Steuern passten, sagte Merkens. Hohe vorzeitige Rückzahlungen von Krediten sowie der Portfolioabbau ließen den Zinsüberschuss 2017 um knapp 10 % auf 634 Mill. Euro sinken. Das Betriebsergebnis fiel ebenfalls um ein Zehntel auf 328 Mill. Euro. Ohne Einmalgewinne hätte es auf Vorjahresniveau gelegen, hieß es. Im Schlussquartal fiel das Betriebsergebnis binnen Jahresfrist von 85 Mill. auf 66 Mill. Euro. Das Neugeschäftsvolumen ging 2017 um 400 Mill. Euro zurück, lag damit aber innerhalb der von 7 Mrd. bis 8 Mrd. reichenden Zielspanne. Die Bruttomarge 2017 erreichte 240 Basispunkte, im Schlussquartal kamen dabei 200 Basispunkte zusammen.Das Institut hat sich für die kommenden Jahre neben einer harten Kernkapitalquote von 12,5 % unter anderem ein Kreditportfolio in einem Volumen von 26,5 Mrd. (2017: 26,4 Mrd.) Euro, Wachstum im Provisionsüberschuss und eine Vorsteuer-Eigenkapitalrendite von 12 % vorgenommen. Für das laufende Jahr wird ein Rückgang des Betriebsergebnisses von 328 Mill. auf 260 Mill. bis 300 Mill. Euro prognostiziert.