AIG erhöht Preise für D&O-Policen
ak Düsseldorf – Die AIG, die sich in Deutschland zu den führenden Managerhaftpflicht-Versicherern zählt, hat für das kommende Jahr Preiserhöhungen um durchschnittlich 10 % angekündigt. Die hiesige Tochter des US-Konzerns überraschte am Mittwoch mit der Nachricht per Pressemitteilung. Dass ein Versicherer so öffentlich in die Offensive geht, ist ungewöhnlich, denn über die D&O-Sparte wird ohnehin nicht gerne geredet, und Brancheninformationen sind Mangelware. Die AIG begründet den Preisanstieg mit den Ausgaben, die stärker gestiegen seien als erwartet. Die Schadenquoten seien in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, da neue Gesetze mit Haftungsverschärfungen die Rahmenbedingungen verändert hätten, heißt es. Die Anzahl der Klagen von Unternehmen gegen eigene Vorstände habe bei gleichbleibendem Prämienniveau deutlich zugenommen. Auch der starke Anstieg von Firmenübernahmen erhöhe das D&O-Haftungsrisiko. Des Weiteren gebe es bei deutschen Managerhaftpflichtpolicen eine Zunahme von Schadenfällen mit Auslandsbezug. “Wir sehen, dass sich einige Versicherer bereits jetzt aus dem D&O-Markt zurückgezogen haben. In den letzten Monaten haben wir zudem mit Blick auf Verhandlungen von Vergleichen von Schadenfällen innerhalb der Versicherungskonsortien festgestellt, dass sich die Beteiligungsbereitschaft bei einigen Marktteilnehmern erheblich verringert hat. Dieser Trend sollte nicht nur Einkäufern von hohen Kapazitäten zu denken geben”, lässt sich Nepomuk Loesti, AIG-Spartenchef für die deutschsprachigen Länder, zitieren. Er betont, die Prämien würden nicht pauschal für alle Kunden erhöht, sondern orientierten sich an Schadenverläufen. Besonders im Großkundensegment mit stark internationalem Engagement sei die Situation derzeit sehr herausfordernd.