Reform der europäischen Verbriefungsregeln

Albuquerque kontert Kritik der Banken

EU-Kommissarin Maria Albuquerque ist fest überzeugt, dass ihr Gesetzesvorschlag Wirkung am Markt zeigt. Sie weist die Vorbehalte der Banken zurück.

Albuquerque kontert Kritik der Banken

Albuquerque kontert Kritik der Banken

EU-Kommissarin verspricht sich „signifikanten Anstieg“ von Verbriefungen

fed Brüssel

EU-Finanzmarktkommissarin Maria Albuquerque ficht die Kritik von Banken und anderen Marktteilnehmern an ihrem Vorschlag zur Belebung der europäischen Verbriefungsmärkte nicht an. Die EU-Kommission rechne durch die Neufassung der EU-Vorgaben mit einem „signifikanten Anstieg“ der Verbriefungen, signalisierte Albuquerque in einem Gespräch mit der Börsen-Zeitung und einem kleinen Kreis anderer europäischer Finanzmedien. Ihr sei zwar bewusst, dass die Gesetzesvorschläge „nicht so weit gehen, wie es sich die Banken wünschen“. Für sie sei indes entscheidend, dass die Finanzstabilität nicht gefährdet werde. Der Vorschlag, der nun von EU-Parlament und Rat beraten wird, sei ausgewogen. „Und wir sind fest davon überzeugt, dass das Gesetzespaket Wirkung haben wird.“

Marktteilnehmer hegen Zweifel

Der Bankenverband und der Interessenverband True Sale International hatten Zweifel geäußert, ob der EU-Vorschlag zur Revitalisierung des Verbriefungsmarkts beitragen werde. Kritisch sahen die Marktteilnehmer besonders die geplanten Anpassungen der Kapitalanforderungen. Der EU-Vorschlag sieht vor, dass eine neue Kategorie „resilienter“ Verbriefungen geschaffen werden soll – mit reduzierten Kapitalgewichten, die an strenge Kriterien geknüpft sind. Die Banken bemängeln, dass das Regelwerk dadurch noch komplexer werde. Zudem schlägt die EU-Behörde vor, den P-Faktor zu reduzieren – jenes rechnerische Element, das die Modellrisiken von Verbriefungen in die Kalkulation der Kapitalanforderungen einbezieht. Da zugleich jedoch Übergangsregelungen (zum Output Floor) auslaufen, befürchten sie, dass es zu keiner spürbaren Kapitalentlastung kommen wird.

EU-Kommission plant keine eigene Plattform

Albuquerque stellte klar, es sei kein Zufall, dass im Gesetzesvorschlag eine paneuropäische Plattform ausgespart wurde. „Ich beabsichtige nicht, eine solche Initiative zu ergreifen.“ Selbstverständlich stehe es dem Privatsektor frei, eine grenzüberschreitende Verbriefungsplattform zu initiieren. Das dürfte aber angesichts fragmentierter Steuer- und Insolvenzregime schwierig sein.

Artikel Seite 5 Im Datenraum Seite 24