Allianz sagt Passivfonds den Kampf an
mic München – Die Allianz-Fondsgesellschaft AGI geht mit einer neuen Strategie in den Konkurrenzkampf gegen das erfolgreiche Marktsegment der passiven Fonds. In einem Pilotprojekt für drei neue Fonds in den USA verzichtet Allianz Global Investors in dem Fall, dass die Kapitalsammelstellen ihre jeweilige Benchmark nicht übertreffen, fast vollständig auf Verwaltungsgebühren. Lediglich eine Basisgebühr wird fällig, so dass die Kosten ähnlich sind wie jene der passiv gemanagten Exchange Traded Funds (ETF). Ein AGI-Sprecher erklärte, noch im laufenden Jahr starteten Offerten nach diesem Strickmuster auch in Großbritannien. Zwei der drei neuen Fonds folgen großteils der Structured-Alpha-Philosophie, die ein geringes Risiko mit stetigen Erträgen kombiniert. Die bisher nach diesem Konzept gemanagten Fonds haben bis dato 10 Mrd. Dollar eingesammelt, die in den USA fast ausschließlich von institutionellen Investoren kamen. Hohe OutperformanceDas Structured-Alpha-Modell ist – gemessen an dem Ziel, in allen Marktphasen einen positiven Ertrag zu erzielen – außerordentlich erfolgreich. Die jeweilige Benchmark wird zu weit mehr als 90 % übertroffen. Sollten diese Ergebnisse auch in Zukunft erzielt werden, wäre der Ausfall der Verwaltungsgebühr eher die Ausnahme. Das gesamte AGI-Portfolio dagegen bietet eine geringere Outperformance (berechnet rollierend über drei Jahre). Zur Jahresmitte lag sie bei 70 % nach 63 % zum Jahresende 2016. Im Dezember der Vorjahre betrug sie 70 % und 55 %.Im Erfolgsfall soll den AGI-Angaben zufolge die Verwaltungsgebühr nicht höher ausfallen als bei vergleichbaren Fonds, die im Fall einer Benchmark-Unterschreitung nicht auf die Entlohnung verzichten. Sie bewegt sich in der Größenordnung von 1,2 %. Die Basisgebühr wird voraussichtlich mindestens 0,05 % betragen.