Aktienrückkaufprogramme haben keinen guten Ruf. Sie seien fantasielos und eine Bankrotterklärung. Dem Management gingen eben die Ideen aus, das Unternehmen weiterzuentwickeln. Dieses Urteil kann stimmen. Es muss aber nicht richtig sein. Wie liegt der Fall Allianz? Natürlich nutzt der Versicherer das Instrument auch, um seine finanztechnischen Ziele eines höheren Ergebnisses pro Aktie zu erreichen, wenn große Akquisitionen ausbleiben. Nur: Weder Aktionären noch Beschäftigten wäre geholfen, wenn andere konkurrierende Versicherer auf Teufel komm raus zu Mondpreisen erworben würden. Zudem haben die Münchner so viel Kapital, dass sie das operative Geschäft dennoch weiterentwickeln können. In der Lebensversicherung sorgt der florierende Absatz garantiefreier Produkte sogar dafür, dass dies ohne Kapitalaufwand gelingt. Die wiederholt totgesagte Lebensversicherung wächst weltweit mit großer Kraft. Für die Allianz ist insbesondere Asien ein ungemein attraktiver Markt. Operative Fortschritte und Aktienrückkäufe müssen nicht immer ein Widerspruch sein.mic