Erstversicherer

Allianz übertrifft Markterwartungen mit guten Quartalszahlen

Die Allianz hat nach einem Gewinnzuwachs ihr Ergebnisziel fürs laufende Jahr abermals bekräftigt. Der Versicherungskonzern übertraf im zweiten Quartal die Analystenschätzungen.

Allianz übertrifft Markterwartungen mit guten Quartalszahlen

Allianz überrascht beim Gewinn

Versicherungskonzern bekräftigt Ergebnisziel nach guten Quartalszahlen

sck München

Die Allianz sieht sich auf Kurs. Nach einem Gewinnzuwachs im zweiten Quartal bestätigte der Versicherungskonzern erneut seine Prognose, in diesem Jahr ein operatives Ergebnis in einer Bandbreite von 15 Mrd. bis 17 Mrd. Euro zu erreichen. Das Dax-Mitglied befindet sich damit auf dem Weg zu einem firmeneigenen Bestwert, wenn man das obere Ende der Spanne in Betracht zieht. Nach sechs Monaten steigerte die Allianz ihr operatives Ergebnis um 9% auf 8,6 Mrd. Euro. Das zweite Quartal trug dazu 4,4 Mrd. Euro bei. Das ist ein Zuwachs von 12% und mehr, als Analysten erwartet hatten.

Um die 17 Mrd. Euro zu erreichen, müsste der Konzern in der laufenden zweiten Jahreshälfte operativ 8,4 Mrd. Euro verdienen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr erzielte Europas größter Erstversicherer einen operativen Gewinn von 16 Mrd. Euro (plus 8,7%).

Aktie gewinnt über 4 Prozent

An der Börse überzeugte die Allianz. Nach Bekanntgabe des Zahlenwerks gewann die Aktie im Xetra-Handel zeitweise 4,3% auf 367,60 Euro an Wert.

„Die Allianz hat im ersten Halbjahr Rekordergebnisse erzielt, untermauert durch anhaltendes Wachstum und einen disziplinierten Fokus auf Produktivität“, ließ sich Vorstandschef Oliver Bäte in einer Pressemitteilung zitieren. Das Zwischenresultat interpretiert er als Bestätigung seiner Strategie. „Unsere Performance bildet eine starke Grundlage für die zweite Jahreshälfte“, ergänzte CFO Claire-Marie Coste-Lepoutre.

Sonderertrag hilft

Der auf die Anteilseigner entfallene bereinigte Konzernüberschuss legte im zweiten Quartal überproportional um 17% auf 3 Mrd. Euro zu. Darin enthalten ist allerdings ein Gewinn aus der Veräußerung eines Anteils aus einem Gemeinschaftsunternehmen mit der HVB-Muttergesellschaft Unicredit von 0,3 Mrd. Euro. Ohne diesen Sonderertrag hätte der Zuwachs nach Unternehmensangaben 7% betragen.

Zum Gewinnanstieg im zweiten Quartal trugen laut Allianz die drei Konzernbereiche bei. Den größten Anteil am operativen Konzernergebnis machte die Schaden/Unfall-Sparte mit 52% aus. Im zurückliegenden Dreimonatsabschnitt steigerte das Segment das Ergebnis um ein Fünftel auf 2,3 Mrd. Euro. Nach den verheerenden Waldbränden um Los Angeles zu Jahresbeginn profitierte die Allianz im Frühjahrsquartal wie die Munich Re von relativ geringen Belastungen aus Großschäden.

Schaden-Kosten-Quote verbessert

Bei einem Geschäftsvolumen des Bereichs von 20 Mrd. Euro (plus 8,7%) schrumpfte die Schaden-Kosten-Quote um 2,2 Prozentpunkte auf 91,2%. Im ersten Quartal lag diese noch bei 91,8%. Werte von unter 100% zeigen an, dass Versicherer die Schadenbelastungen und die Verwaltungskosten aus den laufenden Beitragseinnahmen decken können.

Der Bereich Leben- und Krankenversicherung steigerte im zweiten Quartal den Barwert der Neugeschäftsbeiträge um 3,8% auf 19,5 Mrd. Euro. Das operative Bereichsergebnis legte um 1,8% auf 1,4 Mrd. Euro zu. Nach einem Hackerangriff bei einem Drittanbieter im Juli reichten betroffene Kunden Sammelklagen gegen die US-Tochter Allianz Life ein. Sie werfen dem Unternehmen vor, beim Datenschutz versagt zu haben und die Betroffenen unzureichend informiert zu haben. Kriminelle hätten sich Zugriff zu 1,4 Millionen Kundendaten verschafft, berichteten zuletzt verschiedene Medien.

Dollarschwäche dämpft verwaltetes Vermögen

Der Bereich Asset Management verbuchte im zweiten Quartal ein Plus beim operativen Ergebnis von 4,9% auf 779 Mill. Euro. Das für Dritte verwaltete Vermögen ging Ende Juni dieses Jahres auf 1,84 Mrd. Euro zurück. Ende März betrug es noch 1,91 Mrd. Euro. Die Allianz führte das auf negative Währungseffekte, vor allem die Dollarschwäche, zurück. Wechselkurseffekte von 103 Mrd. Euro übertrafen positive Markteffekte (18 Mrd. Euro) und Nettomittelzuflüsse (14 Mrd. Euro) deutlich.

Die Allianz hat nach einem Gewinnzuwachs ihr Ergebnisziel fürs laufende Jahr abermals bekräftigt. Der Versicherungskonzern übertraf im zweiten Quartal die Analystenschätzungen. Die Anleger reagierten begeistert auf das Zahlenwerk. Nach Vorlage des Halbjahresberichts gewann Aktie der Allianz über 4% an Wert.