Alternative Investments

Alternative Investments trotzen Zinsanstieg

Der Bundesverband Alternative Investments (BAI) hat ein steigendes Interesse für Venture Capital, Private Equity und Hedgefonds festgestellt. Die Anlagevehikel werden aber meist in Luxemburg aufgelegt.

Alternative Investments trotzen Zinsanstieg

wbr Frankfurt

Der Bundesverband Alternative Investments (BAI) hat ein steigendes Interesse für Venture Capital, Private Equity und Hedgefonds festgestellt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 106 institutionellen Investoren. Die Teilnehmer gaben an, dass sie mehr als 23% ihres Vermögens in alternativen Investments (AI) angelegt haben. Geplant ist, den Anteil in den nächsten Jahren auf mehr als 26% zu steigern. Besonders groß sei das Interesse an Infrastruktur, Private Debt und Private Equity.

Drei Viertel aller Teilnehmer gaben an, auf der Eigenkapitalseite in Real Estate, Infrastruktur und Private Equity investiert zu sein. Die Hälfte der Teilnehmer antwortete, dass sie auf der Fremdkapitalseite in Private Debt und Real Estate Debt engagiert sei. Hedgefonds und Hedgefonds-ähnliche Strategien folgen bei 15 bzw. 12%. Kryptowerte spielen in den Portfolios der befragten institutionellen Investoren kaum eine Rolle und liegen bei rund 2%.

Eine deutliche Mehrheit der Befragten (65%) geht davon aus, dass die hohe Inflation und der Zinsanstieg die strategischen Anlageentscheidungen nicht ändern werden, 20% setzen darauf, dass dadurch die Allokation in alternative zugunsten von traditionellen Anlagen reduziert werde, und 15% gehen davon aus, dass Inflation und Zinsanstieg zu einem weiteren Wachstum der AI-Allokation führen werden.

Im Bereich der alternativen Investments dominieren vornehmlich luxemburgische Vehikel. Der BAI fragte nach den Ursachen. 80% der Investoren gaben an, dass deutsche Fondsvehikel bei alternativen Investments keine beziehungsweise nur eine untergeordnete Rolle spielen. Die Hauptgründe sind Hürden im Investmentsteuerrecht und im -aufsichtsrecht beziehungsweise im Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB). „Weder die wiederholten Reformen des Investmentsteuergesetzes noch das sogenannte Fondsstandortgesetz und andere Modernisierungsgesetze vermochten also Impulse zu setzen, deutsche Fondsstrukturen attraktiver und wettbewerbsfähiger zu machen“, sagte Frank Dornseifer, Geschäftsführer des BAI.

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