Amazon wirft Kreditkarten von Visa raus
kb/dpa-afx Frankfurt
Der Online-Gigant Amazon will in Großbritannien künftig keine Zahlungen mehr mit Visa-Kreditkarten akzeptieren. Das kündigte das Unternehmen in einer E-Mail an seine Kunden an, wie die Nachrichtenagentur dpa-afx berichtet. Grund seien „die hohen Gebühren, die Visa für die Abwicklung von Kreditkartenzahlungen verlangt“, so das Schreiben. In einer Amazon-Mitteilung, aus der die BBC zitierte, hieß es zudem, die Transaktionskosten sollten durch den technologischen Fortschritt eigentlich sinken, sie blieben aber hoch oder würden sogar steigen. Infolge des Brexit ist Großbritannien nicht mehr an die EU-Verordnung zur Deckelung der Interchange gebunden, so dass dort höhere Gebühren verlangt werden können. Vom 19. Januar an seien nur noch Zahlungen mit Debitkarten von Visa und Kreditkarten anderer Anbieter möglich, hieß es in der E-Mail weiter. Amazon-Kunden wurden aufgefordert, ihre Zahlungsart zu ändern. Nicht betroffen von dem Bann sind Visa-Kreditkarten, die in einem anderen Land ausgestellt wurden. Visa werde an einer Lösung arbeiten, damit Kunden ihre Kreditkarten auch in Zukunft bei Amazon nutzen könnten, so ein Sprecher.
Die Ankündigung von Amazon zeige, dass die großen Marken bereit seien, sich gegen das Monopol der Kartennetze zu wehren, kommentierte das britische Fintech-Einhorn Gocardless. Der Schritt werde auch andere Händler dazu veranlassen, sich nach alternativen Zahlungsmöglichkeiten umzusehen.