Über eine Expansion im Heimatmarkt hört man Schweizer Retailbanken kaum noch reden – kein Wunder angesichts einer hohen Bankendichte und magerer Ertragsaussichten. Nun aber kündigt die Regionalbankengruppe Valiant einen landesweiten Ausbau an: 15 % mehr Geschäftsstellen, 20 % mehr Personal, Anschubinvestitionen in Höhe von 70 % einer Jahresdividende oder von 40 % eines Jahresgewinns. Das sind Ansagen! Den größten Aufwand will Valiant im Raum Zürich betreiben, wo sie bislang nicht vertreten war. Aus gutem Grund: Nirgends im Land ist die Bankendichte höher als dort. Wozu also das Ganze? Es gehe darum, die eigene Zukunft “aktiv” zu gestalten, sagt Verwaltungsratspräsident Jürg Bucher. Valiant sei zu groß geworden, um sich in einer Nische verkriechen zu können. Aber die Bank ist auch noch zu klein, um Größenvorteile ausspielen zu können. Eigentlich böten sich in solchen Fällen Fusionen als Ausweg an. Aber bekanntlich unterliegen auch Organisationen einem Selbsterhaltungstrieb. Dieser verleiht Mut, der auch in Übermut umschlagen kann.dz