Andreas Pohl 60
ste – Seit rund 38 Jahren ist Andreas Pohl im Nord/LB-Konzern tätig. Eher unüblich sei das heutzutage, sagt er. Doch die Freude an der Tätigkeit im gewerblichen Immobilienbereich, in den er nach der Ausbildung zum Bankkaufmann “reingerutscht” sei, habe er nie verloren. Interessante, anfassbare Projekte, immer neue Aufgaben und Herausforderungen: “Da ist man nicht geneigt, zu wechseln.”Seit Juli 2016 ist Pohl Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hypothekenbank (Actien-Gesellschaft), 100-prozentige Tochter der Nord/LB. Von 2014 an war der gebürtige Hannoveraner bereits Vorstandssprecher dieser ebenfalls in Hannover ansässigen Immobilienbank. Seitdem gehört Pohl auch dem erweiterten Konzernvorstand der Landesbank an. Bevor er 2008 zur Deutschen Hypo kam und als Marktvorstand für das gewerbliche Immobilienfinanzierungsgeschäft zuständig wurde, ging es für ihn quasi von der Pike auf über die Fortbildung zum Sparkassenbetriebswirt bis zum Bereichsleiter im Immobiliengeschäft der Nord/LB die Karriereleiter hinauf. In diesem Zeitraum habe sich die Immobilienbranche enorm professionalisiert, auf der Investoren- wie auf der Bankenseite. “Mit den Themen gehen wir heute viel strukturierter und researchgetrieben um, aber Erfahrungen gehören auch dazu”, erklärt Pohl. Es sei gut, wenn man den Markt nicht nur in guter Verfassung kenne. “Erfahrungen über Zyklen hinweg sind hilfreich für Entscheidungen.”Die Deutsche Hypo habe sich, seit sie 2008 Teil des Nord/LB-Konzerns wurde, erfolgreich weiterentwickelt, findet Pohl. Die günstigen Rahmenbedingungen trugen dazu bei, dass die Bank mit ihrer Bilanzsumme von rund 25 Mrd. Euro und knapp 400 Mitarbeitern heute als wichtiger Spieler im deutschen Markt wahrgenommen wird. Mit einem Neugeschäft im vergangenen Jahr von 4,5 Mrd. Euro rangiert die Deutsche Hypo an sechster Stelle.Dass sie der Vorstand der von der Schifffahrtskrise hart getroffenen Nord/LB nun neben anderen Tochtergesellschaften und Beteiligungen auch auf den Prüfstand gestellt hat, will Pohl, dessen Vertrag bis 2018 läuft, nicht weiter kommentieren. Er wünsche sich, dass die Immobilienbank ihre Marktposition behaupten und ihr Geschäft fortsetzen kann, fügt der verheiratete Vater zweier Kinder, der in seiner Freizeit gern Motorrad fährt und vor anderthalb Jahren das Reisen mit dem Wohnmobil für sich entdeckt hat, hinzu. Am Donnerstag vollendet Pohl, der auch dem Vorstand des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (VDP) sowie dem Präsidium des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) angehört, sein 60. Lebensjahr.