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Andreas Schmitz 60

ab - Im "zarten" Alter von 55 hatte Andreas Schmitz im Juni 2015 seine operative Aufgabe als Vorstandssprecher der HSBC Deutschland gegen den Aufsichtsratsvorsitz der Bank getauscht. Wenngleich bis heute unterschiedliche Begründungen zu dem allemal...

Andreas Schmitz 60

ab – Im “zarten” Alter von 55 hatte Andreas Schmitz im Juni 2015 seine operative Aufgabe als Vorstandssprecher der HSBC Deutschland gegen den Aufsichtsratsvorsitz der Bank getauscht. Wenngleich bis heute unterschiedliche Begründungen zu dem allemal überraschenden Wechsel kursieren, dürfte der studierte Volkswirt und Jurist inzwischen Frieden mit der Entscheidung gemacht haben. Zumal Schmitz am 23. Februar sein 60. Lebensjahr vollendet und damit so gut wie im ruhestandsfähigen Alter angekommen ist.Doch von Ruhestand will der gelernte Bankkaufmann nichts wissen. Von Anbeginn hat sich Schmitz als aktiver Aufsichtsrat verstanden, der die strategische Ausrichtung der mehrheitlich zur britischen HSBC gehörenden Bank nicht nur von der Zuschauertribüne aus begleiten wollte – ungeachtet der Tatsache, dass London inzwischen die einst lange Leine, an der die Deutschen laufen durften, eingezogen hat.Den Weg dafür hatte Schmitz jedoch selbst bereitet, als er 2005 zusammen mit den übrigen persönlich haftenden Gesellschaftern dem Rechtsformwechsel von der KGaA in eine AG zustimmte und damit die Spekulation um den Ausstieg der Briten aus der deutschen Traditionsbank beendete. Anders als es sich Schmitz im Frühjahr 2015 ausgemalt hatte, gestaltete es sich nicht zuletzt aufgrund der zwischenzeitlich gesetzlich vorgeschriebenen Frauenquote jedoch gar nicht so einfach, in der deutschen Großindustrie an Aufsichtsratsmandate zu gelangen.Dabei mangelt es dem ausgewiesenen Finanzexperten weder an Erfahrung noch am nötigen Geschick im Umgang mit diversen Stakeholder-Gruppen. Im Gegenteil: Im Laufe seiner von 1989 bis 2015 währenden HSBC-Karriere zeichnete der vom Niederrhein stammende Banker für sämtliche Geschäftsbereiche verantwortlich – angefangen beim Firmenkundengeschäft, über das Investment Banking und die Zuständigkeit für das Kapitalmarktgeschäft bis hin zum Private Banking. Im Aufsichtsrat von Eon Seit Juni 2016 gehört Schmitz dem Aufsichtsrat von Eon an und präsidiert in dieser Funktion auch dem Prüfungs- und Risikoausschuss. Daneben ist der Spross einer Brauereifamilie Vorsitzender der Indus-trie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf, Vorstandsmitglied der IHK NRW und des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Obendrein gehört er den Beiräten verschiedener Unternehmen wie Deichmann, Klüh Service und der Kerkhoff Group an.Wenngleich der Vater dreier Söhne sein gesamtes Berufsleben im Dienst der Düsseldorfer Traditionsbank stand, versäumte er es nie, den Blick auch über den Tellerrand zu werfen. So ließ er sich 2009 nolens volens als Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) in die Pflicht nehmen – ein Ehrenamt, das Schmitz keineswegs angestrebt hatte. Letztlich verlängerte er die Präsidentschaft aber sogar auf Wunsch des Verbandsvorstands um ein Jahr.