Landesbanken

Anleihegläubiger gehen gegen Nord/LB vor

Eine Gruppe institutioneller Anleger wendet sich gegen die von der Nord/LB erklärte Kündigung stiller Beteiligungsverträge, die vor rund 15 Jahren begebenen Schuldtiteln – Fürstenberg Capital Notes – zugrunde liegen. Die Fürstenberg Notes haben...

Anleihegläubiger gehen gegen Nord/LB vor

ste Hamburg

Eine Gruppe institutioneller Anleger wendet sich gegen die von der Nord/LB erklärte Kündigung stiller Beteiligungsverträge, die vor rund 15 Jahren begebenen Schuldtiteln – Fürstenberg Capital Notes – zugrunde liegen. Die Fürstenberg Notes haben demnach einen Gesamtnennbetrag von rund 400 Mill. Euro. Die Gruppe der Anleger, die sich von der Anwaltskanzlei Quinn Emanuel vertreten lässt, repräsentiert rund ein Viertel dieses Betrags.

Die Nord/LB ist nach Ansicht der Anleger bestrebt, eine komplexe Eigenschaft der Anleihen zu nutzen, um ein vermeintlich außerordentliches Kündigungsrecht auszuüben. Dies könne dazu führen, dass die Rückzahlungen der Bank möglicherweise deutlich hinter den ursprünglichen Investitionen der Anleger zurückbleiben. Die Gruppe widerspricht dem Kündigungsrecht. Die Voraussetzungen dafür seien nicht erfüllt. Die Landesbank, die das Kündigungsrecht auf Basis einer regulatorischen Änderung aus den Jahren 2013 und 2014 für sich beanspruche, habe fast sieben Jahre gewartet, dieses Recht geltend zu machen – bis zu einem Zeitpunkt, an dem die Anleihen ein Allzeittief erreichten.

Im Jahr 2005 hatte die Nord/LB Hybridinstrumente vermarktet, um sich Kernkapital zu beschaffen. Ende November vorigen Jahres kündigte die Bank den Beteiligungsvertrag per Ende 2022, da stille Einlagen künftig nicht mehr als Kernkapital anerkannt werden. Dies bestätigte die Landesbank auf Anfrage. Die Kündigung sei nach Erhalt der erforderlichen Genehmigung durch die Europäische Zentralbank mit Wirkung zum 31. Dezember 2022 erfolgt. Sie entspreche den Vertragsbedingungen und sei damit rechtmäßig, erklärt die Nord/LB.