Genossenschaftsbank

Apobank muss Risikovorsorge aufstocken

Hohe Verwaltungsaufwendungen, aber auch ein performanterer Vertrieb: Die Apobank hält ihren Mitgliederschwund für beendet und erwartet zum Jahresende sogar einen leichten Zuwachs.

Apobank muss Risikovorsorge aufstocken

Apobank von höherer Risikovorsorge getroffen

Einzelfälle bei Firmenkunden – Neugeschäft läuft rund

ab Köln

Die Apobank kommt im operativen Geschäft voran. Gleichwohl haben hohe Verwaltungsaufwendungen und ein unerwartet deutlicher Anstieg der Kreditrisikovorsorge das Ergebnis im ersten Halbjahr gedrückt. Dennoch zeigt sich Vorstandschef Matthias Schellenberg mit dem Erreichten zufrieden: „Unsere Vermögensverwaltung boomt und bei Existenzgründungen wachsen wir. Die Agenda 2025 trägt weiter Früchte.“

Dank des guten Kreditneugeschäfts konnte das auf Apotheker und Heilberufler spezialisierte Institut den Zinsüberschuss im ersten Halbjahr auf Vorjahresniveau halten und übertraf damit den Planwert. Allerdings reichte das in Kombination mit dem höheren Provisionsergebnis nicht, um den um fast 11% gestiegenen Verwaltungsaufwand auszugleichen. Entsprechend verringerte sich das Teilbetriebsergebnis vor Risikovorsorge um ein Fünftel auf 211 Mill. Euro.

Rückgang im Teilbetriebsergebnis erwartet

On top kam eine auf 58 Mill. Euro erhöhte Kreditrisikovorsorge. Dahinter standen nach den Angaben gestiegene Einzelwertberichtigungen im Firmenkundenportfolio. Näher äußert sich die Bank auch auf Nachfrage nicht. Da die Apobank zugleich weniger Reserven bildete, landete das Ergebnis vor Steuern mit 117 Mill. Euro ebenfalls um knapp 20% unter dem Vergleichswert. Nach Steuern gelang ein Zuwachs um knapp 4%. Im Vorjahr war die Apobank im Zusammenhang mit Cum-cum-Geschäften mit einer hohen Steuernachzahlung konfrontiert.

Im zweiten Halbjahr dürfte sich der Trend fortsetzen. Im Teilbetriebsergebnis vor Risikovorsorge rechnet die Genossenschaftsbank mit einem merklichen Rückgang. Zugleich kalkuliert das Institut mit einem Anstieg der Risikovorsorge im operativen Geschäft um etwa die Hälfte. Aufgrund des negativen Steuereffekts im Vorjahr soll sich der Jahresüberschuss jedoch auf dem Vorjahresniveau bewegen.

Gesteigerte Vertriebsleistung

Besonders stolz sind die Düsseldorfer auf ihre gesteigerte Vertriebsleistung. Das Kreditneugeschäft zog nach den Angaben um fast 1 Mrd. auf gut 3 Mrd. Euro an. Impulsgeber waren das Geschäft mit Existenzgründungen und das Immobiliengeschäft. Zugleich warb die Bank neue Gelder in der Vermögensverwaltung von fast 1 Mrd. Euro ein. Den Mitgliederschwund haben die Düsseldorfer nach eigener Einschätzung gestoppt. Zum Jahresende sollte Zahl per saldo wieder leicht steigen.