BANKENREGULIERUNG

Asmussen fordert Banken zur raschen Bilanzsanierung auf

Asset Quality Review der EZB soll Klarheit schaffen

Asmussen fordert Banken zur raschen Bilanzsanierung auf

bg Frankfurt – EZB-Direktor Jörg Asmussen hat auf einer Konferenz der Partei der Grünen zum Thema Europäische Bankenunion angekündigt, dass die Notenbank einen klaren Schnitt machen werde, wenn sie die Bilanzen der unter ihre Aufsicht fallenden Banken durchleuchtet. Die als “Asset Quality Review” bezeichnete Prüfung soll im ersten Quartal 2014 stattfinden, wurde kürzlich bekannt. Geplant ist, dass die EZB ab Mai 2014 die bedeutendsten Geldinstitute in den meisten EU-Staaten direkt kontrolliert. Die Konzentration der Bankenaufsicht bei der EZB ist Teil der sogenannten Bankenunion.Bei der Bilanzprüfung will die EZB Asmussen zufolge aber eine Linie ziehen und Altfälle, die unter nationaler Aufsicht entstanden sind, über das bereits geschaffene Instrumentarium abfedern. Bei der Rekapitalisierung von Banken würde also zunächst der nationale Haushalt des betroffenen Landes strapaziert, wenn die Mittel der Anteilseigner erschöpft seien. Als zweite Rückfalllinie diene der Euro-Rettungsschirm ESM in seiner jetzigen Form – der Fall Spanien zeige, “dass wir damit umgehen können”. Kann die EZB hier eine Separierung hinkriegen, würde sie somit eine bereinigte Eröffnungsbilanz ihres Aufsichtsregimes vorlegen.Bei der Sanierung ihrer Bilanzen würden Europas Banken anderen großen Wirtschaftsräumen hinterherhinken, bemängelt Asmussen. Der EZB-Direktor forderte die Institute auf, hier aufs Tempo zu drücken, um nicht die Kreditvergabe im Euroraum weiter zu hemmen.Zur Bankenunion gehöre auch ein gemeinsames Verfahren zur Abwicklung von grenzüberschreitend tätigen Instituten. Auch eine vernetzte Absicherung der Einlagen brachte Asmussen ins Spiel. “Eine Aufsicht kann nur effektiv sein, wenn man Banken, die nicht überlebensfähig sind, geordnet grenzüberschreitend im Binnenmarkt abwickeln kann”, so Asmussen. Ziel müsse es sein, dass eine solche Abwicklung nicht zu Lasten der Steuerzahler gehe.