Autobank kämpft ums Überleben

Scharmützel mit österreichischer Finanzaufsicht

Autobank kämpft ums Überleben

mic München – Die österreichische Autobank setzt ihren Überlebenskampf fort und verstrickt sich in ein Scharmützel mit der österreichischen Finanzmarktaufsicht FMA. Der mit drei Managern besetzte Vorstand teilte am 31. Dezember mit: “Unser voller Fokus gilt der Aufstockung des Kernkapitals.” Zugleich gaben Markus Beuchert, Gerhard Dangel und Christian Sassmann bekannt, einen FMA-Bescheid vom Vortag prüfen zu wollen. Die Aufseher forderten, dass der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende Eduard Unzeitig aus dem Kontrollgremium ausscheidet.Die Autobank, die seit November 2010 an der Wiener Börse und seit März 2014 im Mittelstandssegment M:access der Börse München notiert ist, hatte im Jahr 2019 ihre Ziele auch aufgrund von Wertberichtigungen verfehlt und das Geschäft anschließend auf die Refinanzierung von Leasinggesellschaften beschränkt.Allerdings spielt der Spareinlagenbestand unverändert eine große Rolle. Ende Juni addierten sich die Einlagen auf 297 Mill. Euro nach 323 Mill. Euro Ende 2019. Die hohe Liquidität wegen nur wenigen Kundenkrediten – rund 162 Mill. Euro liegen bei der Zentralbank – senkt die Profitabilität. Die Kernkapitalquote betrug bei einer Bilanzsumme von 323 Mill. Euro nur 9,6 %. Die Gesamtkapitalquote addiert sich auf 13,8 %.Angesichts dieser Gemengelage griff die FMA im August ein und schickte eine vorläufige Verwalterin. Dorotea Rebmann wurde dem Vorstand gemäß dem Bundesgesetz über die Sanierung und Abwicklung von Banken zur Seite gestellt.Außerdem dringen die Aufseher auf eine Kapitalerhöhung. Dieses Ziel wurde jedoch nicht erreicht. Zwei Investoren sagten Ende November und Anfang Dezember ab. Die Autobank führt nach eigenen Angaben Gespräche mit einem möglichen weiteren Investor über den Abschluss eines Letter of Intent, um eine Zeichnung des in der Hauptversammlung vom 30. November genehmigten Kapitals zu prüfen. Derweil schmilzt die Kapitalbasis weiter zusammen. Der operative Verlust betrug im ersten Halbjahr 2,3 Mill. Euro.Ihr Veto hat die Finanzaufsicht dagegen eingelegt, dass Unzeitig, der zwölf Jahre lang den Aufsichtsratsvorsitz innehatte, Mitte Dezember auf den Posten des stellvertretenden Aufsichtsratschefs wechselte. Er solle innerhalb von acht Wochen aus dem Gremium ausscheiden, hieß es. – Wertberichtigt Seite 6