Planespotter sind Fliegerfans, die sich stundenlang an den Rand eines Flughafens stellen, um Starts und Landungen zuzuschauen. Ein Planespotting der ausgeklügelten Art betreibt im Zeitalter der digitalen Überwachung ein Westschweizer Journalist: der “GVA Dictator Alert” auf Twitter (@GVA_Watcher). Auf Basis von inzwischen rund 130 Flugzeugregistrierungen sowie mittels Einsatzes eines Empfängers, der Flugbewegungen im Umfeld des Flughafens Genf erfassen kann, werden automatisch Tweets erzeugt, die zeigen, welche Maschinen autoritärer Regimes gelandet oder gestartet sind. Erfasst werden nur Regierungsflugzeuge aus Staaten, die das “Economist Intelligence Unit” als autoritär definiert. Der Account hat bereits über 13 000 Follower. Es sei geplant, dies bald auch an anderen Flughäfen aufzuziehen, heißt es. Über den Anlass des Flugs und über die Passagiere sagt all dies natürlich nichts aus – womöglich wird aber das eine oder andere autokratische Regierungsmitglied beim Flug nach Genf doch andere Flieger vorziehen, um nicht die halbe Welt darüber zu informieren.dm