Vertragsverhandlungen in Baden-Baden

Hannover Rück erwartet Preiserhöhungen in der Autoversicherung

Deutsche Autoversicherer müssen nach Ansicht von Hannover Rück erneut ihre Preise erhöhen, um die steigenden Reparaturkosten zu kompensieren. Immerhin sollte die Branche 2025 in die Gewinnzone zurückkehren.

Hannover Rück erwartet Preiserhöhungen in der Autoversicherung

Hannover Rück erwartet
höhere Kfz-Prämien

Reparaturkosten steigen – Branchentreff in Baden-Baden

Reuters München

Die deutschen Autoversicherer werden nach Ansicht des führenden Rückversicherers Hannover Rück auch zum Ende dieses Jahres nicht um Preiserhöhungen herumkommen. Zwar sei für 2025 in der Kfz-Versicherung nach zwei Jahren mit roten Zahlen dank kräftig angehobener Prämien die Rückkehr in die Gewinnzone zu erwarten. "Doch der Weg zu einer nachhaltigen Rückkehr in die Gewinnzone ist damit noch nicht abgeschlossen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Hannover-Rück-Tochter E+S Rück, Thorsten Steinmann, auf dem Jahrestreffen der Erst- und Rückversicherer in Baden-Baden.

Behandlungskosten steigen

Vor allem die Ersatzteil- und Werkstattkosten steigen immer noch schneller als die allgemeine Inflation. Dazu kämen höhere Kosten für die Behandlung und Pflege von Unfallopfern. „Vor diesem Hintergrund sind weitere gezielte Preiserhöhungen in der Kraftfahrtsparte notwendig, weil Erstversicherer diese Kostensteigerungen in ihrer Preisfindung berücksichtigen müssen“, forderte Steinmann.

Insgesamt geht die Hannover Rück in Deutschland von einer steigenden Nachfrage nach Rückversicherungsschutz aus, auch wenn die Preise zuletzt zurückgegangen sind. Der Markt werde „weicher“, räumte der weltweit drittgrößte Rückversicherer ein. Das Branchentreffen in Baden-Baden ist traditionell der Auftakt der Gespräche über die Erneuerung der Verträge mit den Erstversicherern zum 1. Januar. „Unsere Kunden wissen: Wir stehen ihnen stets als verlässlicher und konsistenter Partner zur Seite – auch in einem herausfordernden Marktumfeld“, sagte Steinmann.

Preise für Industrie- und Gewerbekunden stehen unter Druck

Unter Druck stünden die Preise in der Sach-Sparte im Geschäft mit Industrie und Gewerbetreibenden, räumte die E+S Rück ein. Die Zahl der Großfeuer sei zurückgegangen, und auch Elementarschäden wie Hagel und Hochwasser sei in diesem Jahr unterdurchschnittlich. In der Haftpflichtsparte spürten die Rückversicherer hohen Preis- und Wettbewerbsdruck vor allem in der Manager-Haftpflicht (D&O).