ak Düsseldorf – Axa Deutschland trennt sich nach 20 Jahren von ihrer hauseigenen Bank. Die kleine Axa Bank mit Sitz in Köln wird von der Fondsplattform Fondsdepot Bank übernommen. Über den Finanzdienstleister aus dem bayrischen Hof wickeln bereits die Vermittler von Allianz und Ergo ihr Fondsgeschäft ab. Jetzt kommt mit der Axa ein weiterer Versicherungspartner hinzu. Der Konzern und die Fondsdepot Bank vereinbarten eine Kooperation mit einer Laufzeit von zunächst sieben Jahren.Axa Deutschland ist mit ihrer eigenen Bank – sie hatte im Jahr 2000 die Frankfurter Bodenkreditbank übernommen – nie richtig glücklich geworden. Das Institut blieb klein, die Bilanzsumme liegt heute bei gerade mal 1 Mrd. Euro, die verwalteten Vermögenswerte bei rund 5 Mrd. Euro. Zum Veräußerungspreis wollte sich Axa-Vorstandschef Alexander Vollert nicht äußern. Er merkte im Gespräch mit der Börsen-Zeitung lediglich an: “Die Gesamttransaktion ist für uns komplexitätsreduzierend und wertschaffend.” Eine Vollbanklizenz, wie sie die Axa Bank besitzt, hat für den Versicherer keinen Sinn mehr gemacht, da es regulatorisch zu deutlich mehr Aufwand geführt hat. Auch hätte die Axa Bank laut Vollert künftig stark in ihre digitalen Prozesse investieren müssen, was angesichts der Größe wirtschaftlich nicht optimal gewesen wäre. Die Ressourcen will der Versicherer jetzt lieber im Kerngeschäft einsetzen. Closing Ende 2020Das Closing des Bankverkaufs ist für Ende 2020 vorgesehen. Als Berater standen Axa die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young für das Wertgutachten sowie rechtlich Linklaters zur Seite.Die Axa Bank wird nach der Übernahme vom Markt verschwinden und in der Fondsdepot Bank aufgehen. Der Standort Köln wird aufgelöst. Für die rund 40 betroffenen Beschäftigten – sofern sie nicht nach Hof wechseln wollen – will Axa Angebote im Konzern schaffen. Bei Axa Deutschland bleibt das Geschäft mit Baufinanzierungen der Bank. Ein Hypothekenbuch von 700 Mill. Euro wandert laut Vollert zur Axa Leben. WachstumspläneDie Fondsdepot Bank wandelt mit der Übernahme und der strategischen Partnerschaft auf dem Expansionspfad. “Wir haben vor, deutlich zu wachsen”, sagte CEO Sebastian Henrichs der Börsen-Zeitung. Sein Institut hat als reiner B2B-Partner dabei die Zielgruppen Versicherungen, Maklerpools und institutionelle Kunden im Visier.”Wir bieten regulatorisch, technisch und prozessual eine Plattform für den Fondsvertrieb von Versicherungen”, erläuterte Henrichs. Die Versicherungsvermittler arbeiten dabei unter dem Haftungsdach der Fondsdepot Bank und brauchen keine eigene Lizenz für den Fondsvertrieb. Die Fondsdepot Bank gehört zum börsennotierten US-Konzern DXC Technology, der als IT-Dienstleister im B2B-Geschäft zu den Großen im Markt zählt.