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Axa hebt operatives Ergebnis stark an

Die Nummer 2 der europäischen Versicherungsbranche verbucht im ersten Halbjahr trotz anhaltender Rechtsstreitigkeiten mit französischen Restaurantbesitzern einen starken Anstieg der Ergebnisse.

Axa hebt operatives Ergebnis stark an

wü Paris

Für Axa klart der Himmel auf. Die Nummer 2 der europäischen Versicherungsbranche nach Allianz hat im ersten Halbjahr trotz anhaltender Rechtsstreitigkeiten mit französischen Restaurantbesitzern einen starken Anstieg der Ergebnisse verbucht und unter dem Strich mit fast 4 Mrd. Euro sogar mehr verdient als im Vorkrisenjahr 2019. Die guten Ergebnisse haben den Verwaltungsrat von Axa veranlasst, die Verlängerung des Mandats von Konzernchef Thomas Buberl anzukündigen. Sie wollen auf der Hauptversammlung im April nächsten Jahres vorschlagen, dass es um vier Jahre verlängert wird.

„Der von Thomas Buberl und allen Mitarbeitern durchgeführte Wandel hat der Gruppe erlaubt, einer gesundheitlich und wirtschaftlich nie dagewesenen Krise standzuhalten, gut positioniert zu sein, um auf die neuen Herausforderungen im Versicherungsgeschäft zu reagieren, und gestützt auf die starke Solidität ihre Entwicklung zu beschleunigen, wie die exzellenten Halbjahresergebnisse zeigen“, erklärte Verwaltungsratschef Denis Duverne. Tatsächlich konnte Axa die Krise in den ersten sechs Monaten vergessen machen und das operative Ergebnis auf 3,64 Mrd. Euro verdoppeln. Zu verdanken ist das der Erholung des Schadensgeschäfts und der amerikanischen Tochter XL, die wieder schwarze Zahlen schreibt. Nach einem operativen Verlust von 843 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum hat sie jetzt ein operatives Ergebnis von 619 Mill. Euro verbucht. Nach Angaben Axas hätte der Anstieg ohne den Basiseffekt der Coronakrise 40% betragen. Das neue Management von XL tue alles dafür, um das Portfolio mithilfe von Preiserhöhungen und einer besseren Selektion der Risiken zu sanieren, sagte Konzernchef Buberl.

Die Überschwemmungen in Deutschland, Belgien und anderen Teilen Europas dürften Axa 400 Mill. Euro kosten. Diese Summe vor Steuern und nach Rückversicherung soll im zweiten Halbjahr verbucht werden. Anfang Juni hatte Axa Frankreich den Restaurantbesitzern, mit denen es Rechtsstreitigkeiten über Entschädigungen für Covid-bedingte Einnahmeverluste gibt, einen Vergleich über insgesamt 300 Mill. Euro angeboten. Die rund 15600 Kunden von Axa, die davon betroffen sind, können den Vergleich bis Ende September akzeptieren.

Aktie legt zu

Die Solvenzquote des Versicherers betrug Ende Juni 212%, was einem Anstieg von 12 Punkten im Vergleich zu Ende letzten Jahres entspricht. Axa ist zwar zuversichtlich für das Gesamtjahr, verweist jedoch auf die anhaltenden Unsicherheiten. Dazu gehören vor allem die wirtschaftlichen Folgen der Ausbreitung der Delta-Variante. Die Axa-Aktie legte am Montag an der Börse von Paris um knapp 5% auf 22,92 Euro zu.