Axa trennt sich von Pensionskassen-Sparte

Bestand von 3 Mrd. Euro geht an Frankfurter Leben

Axa trennt sich von Pensionskassen-Sparte

cru Düsseldorf – Die Axa Deutschland richtet ihr Geschäftsfeld für die betriebliche Altersversorgung neu aus. Der Kölner Versicherer mit französischer Mutter trennt sich vom Durchführungsweg Pensionskasse und setzt stattdessen künftig stärker auf die Direktversicherung. Verkauft werde die Pensionskasse an den Konkurrenten Frankfurter Leben, teilte die Axa am Dienstag mit.Die Frankfurter Leben ist auf die Abwicklung solcher – für die Versicherer im Allgemeinen unattraktiv gewordenen – Verträge spezialisiert. Hinter der Firmengruppe steht der chinesische Finanzinvestor Fosun, der schon die Arag Leben, die Basler Leben und die Privatbank Hauck & Aufhäuser übernommen hat. Ein Kaufpreis für die Axa-Pensionskasse wurde nicht genannt – ebenso wenig wie beziffert wurde, wie viel Kapital dadurch bei der Axa für andere Zwecke freigesetzt wird. “Nie Verlust gemacht”Doch habe die Pro bAV Pensionskasse AG nie einen Verlust geschrieben, betonten Axa-Vorstandschef Alexander Vollert und Patrick Dahmen, im Vorstand der Axa Konzern AG für das Vorsorgegeschäft verantwortlich, in einer Telefonkonferenz. Es geht laut Axa um ein Kapitalanlagevolumen von 3 Mrd. Euro, das aus 260 000 Verträgen resultiert und mit einem Garantiezins von im Durchschnitt 2,4 % verbunden ist. Rund 40 Beschäftigte der Sparte bleiben im Axa-Konzern und sollen dort eine neue Tätigkeit erhalten.Frankfurter Leben hat 2017 auch schon die Abwicklung eines Portfolios der Basler Leben übernommen. Für die Versicherer und die Kunden ist der Durchführungsweg der Pensionskasse in den vergangenen Jahren aus zwei Gründen unattraktiv geworden: Zum einen wurden 2005 die Einkommensteuervorteile der Pensionskasse aufgehoben. Zum anderen drückte die Niedrigzinsphase die Renditen der Pensionskassen.Die Axa-Manager Vollert und Dahmen bezeichneten den noch nicht von der Finanzaufsicht BaFin genehmigten Verkauf der Pensionskasse als einen “Sonderfall, der mit dem Rest unseres Lebensversicherungs-Geschäfts nicht zu tun hat”. Geplant ist der Übergang der Verträge zum 1. Januar 2020. BaFin-Billigung fehlt nochDer Axa-Rivale Ergo hatte schon vor einigen Monaten den Verkauf der Lebensversicherungssparte erwogen, dann aber abgeblasen – mutmaßlich, weil die Finanzaufsicht BaFin Einspruch erhoben hätte: Die Behörde achtet darauf, dass die Kundenverträge nicht an einen Käufer mit deutlich geringerer Finanzstärke abgegeben werden. Im Fall der Axa-Pensionskassen-Sparte handelt es sich nicht um eine bloße Bestandsübertragung, sondern um einen geplanten Eigentümerwechsel.Auch bei der Axa steht die Billigung der BaFin für den Verkauf der Pensionskasse noch aus. Axa-Manager Dahmen betonte, für die Kunden habe der Wechsel den Vorteil, dass die Frankfurter Leben Skaleneffekte erzielen könne. Die Stückkosten würden um etwa 15 % gesenkt. Das habe die Frankfurter Leben verbindlich zugesagt. Dies ermögliche eine höhere Garantieverzinsung.Bei der Pensionskasse lässt der Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern durch die Pensionskasse Versorgungsleistungen zusagen. Bei der Direktversicherung schließt der Arbeitgeber einen Lebensversicherungsvertrag auf den Arbeitnehmer ab.