Baader Bank kehrt in die Gewinnzone zurück

Konsolidierter Windpark in Kroatien bringt Erlöse, aber auch Mehrkosten - Bilanzsumme aufgebläht

Baader Bank kehrt in die Gewinnzone zurück

sck München – Nach einem Dämpfer im vergangenen Jahr ist die Baader Bank in die Gewinnzone zurückgekehrt. Das in Unterschleißheim bei München ansässige Kreditinstitut erwirtschaftete im ersten Halbjahr ein Vorsteuerergebnis von 3 Mill. Euro, wie aus dem veröffentlichten Zwischenbericht hervorgeht. In den ersten sechs Monaten des vorigen Jahres musste die Baader Bank wegen einer angespannten Marktlage noch einen Verlust von 2,1 Mill. Euro verkraften. Das Geldhaus profitierte nach eigener Auskunft von einer verbesserten Stimmung an den Kapitalmärkten, was sich positiv auf die operativen Ertragspositionen Provisions- und Handelsüberschuss niederschlug (siehe Tabelle).Obgleich nach Unternehmensangaben in der laufenden zweiten Jahreshälfte weitere Restrukturierungskosten die Profitabilität belasten, hält die Baader Bank an ihrer Prognose fest, im gesamten Berichtsturnus 2017 ein positives Ergebnis zu erzielen, nachdem 2016 ein Fehlbetrag vor Steuern von über 2 Mill. Euro zu Buche geschlagen hat. Die Baader Bank musste zuletzt ihren Bereich Market Making personell eindampfen. Offensichtlich befürchtet der Vorstand unter Führung von Nico Baader, dass auf diesem Feld noch Belastungen hinzukommen. Im ersten Halbjahr fielen hierfür bereits Kosten an. Die Baader-Aktie gewann nach Vorlage des Halbjahresberichts bei geringen Handelsumsätzen 2 % auf 1,90 Euro an Wert. Am Markt bringt das Institut damit 87 Mill. Euro auf die Waage bei einem Konzern-Eigenkapital von 98 Mill. Euro. Das Grundkapital liegt zu 68,6 % in den Händen der Familie Baader, darunter befindet sich Ex-Vorstandschef Uto Baader, der Vater des heutigen CEO. Abschreibungen verdoppeltDerweil blähte die Baader Bank im ersten Halbjahr ihre Bilanzsumme deutlich auf. Zum 30. Juni wuchs der Betrag um fast ein Viertel oder 137 Mill. auf 716 Mill. Euro gegenüber Jahresultimo 2016. Das Institut führte diesen rasanten Zuwachs vor allem auf Zuschreibungen bei festverzinslichen Wertpapieren infolge der verbesserten Marktlage und auf einen Konsolidierungseffekt zurück. So nahm das Institut zu Jahresbeginn erstmals seine Tochtergesellschaft Selan komplett in die Bilanz auf. Hinter dieser Beteiligungsgruppe steht der kroatische Windparkbetreiber Selan, den die Baader Bank im Jahr 2015 von der Kreditnehmerin Senj Beteiligungs Gesellschaft mbH mit Sitz in Klipphausen bei Dresden erworben hatte. Die Bayern wollten den Windpark eigentlich wieder gewinnbringend veräußern, bislang kamen sie dabei aber nicht erfolgreich voran. Die Erstkonsolidierung brachte der Baader Bank zwar einen Umsatz von 6 Mill. Euro (aus der Einspeisevergütung für Strom vom Windpark), den sie als Ertragsposten auswies. Jedoch sorgte der konsolidierte Windpark für Mehrkosten in Form von Abschreibungen. Diese wies die Baader Bank mit 2,1 Mill. Euro aus. Das trug dazu bei, dass sich diese Aufwandsposition im ersten Halbjahr auf 10,1 Mill. Euro verdoppelte. Wie die Baader Bank agiert die HypoVereinsbank mit dem Offshore-Netz Bard ebenso als (ungewollter) Windparkbetreiber.—– Personen Seite 16