Baader Bank rutscht in die Verlustzone

Basiseffekt und geringere Börsenumsätze treffen

Baader Bank rutscht in die Verlustzone

sck München – Die Baader Bank ist im ersten Halbjahr 2013 in die Verlustzone gerutscht. Das Kreditinstitut verbuchte nach eigenen Angaben einen Fehlbetrag von 0,8 Mill. Euro nach einem Gewinn von 5,3 Mill. Euro ein Jahr zuvor. Insbesondere das zweite Quartal verhagelte die Erfolgsrechnung der in Unterschleißheim beheimateten Gesellschaft mit einem Nettoverlust von 1,1 Mill. Euro, erwirtschaftete sie doch noch zum Jahresauftakt einen Gewinn 0,3 Mill. Euro (vgl. BZ vom 30. April). Das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge brach nach sechs Monaten auf 0,1 (i. V. 6,8) Mill. Euro ein.Die Gründe für den Verlustausweis sind vielfältig. Ein schwächeres Zinsergebnis aufgrund des Zinstiefs und ein schwächeres Handelsergebnis infolge geringerer Umsätze an den Börsen drückten auf die operativen Erträge (siehe Tabelle). Das Zinsergebnis brach im ersten Halbjahr um fast ein Drittel auf 2 Mill. Euro ein. Das Handelsergebnis schrumpfte um 3,5 % auf 18,2 Mill. Euro. Zugleich erhöhte sich der Verwaltungsaufwand um 1,5 % auf 47,8 Mill. Euro. Gestiegene Kosten für die erweiterte Unternehmenszentrale und für regulatorische und administrative Anforderungen schlugen hier laut Baader Bank zu Buche. Zudem wirkte sich ein Basiseffekt aus. Im vergangenen Jahr profitierte der Konzern von Bewertungseffekten (u. a. Wertaufholungen bei Wertpapierbeständen), was seinerzeit einen Gewinnsprung bescherte (vgl. BZ vom 5. März). Ein solcher positiver Effekt blieb diesmal aus. Aktie im PlusTrotz des Verlusts notierte die Baader-Aktie nach Bekanntgabe des Zwischenberichts zeitweise 0,5 % auf 1,97 Euro fester. Das im Freiverkehr gelistete Institut kommt damit auf eine Marktkapitalisierung von knapp über 90 Mill. Euro. Die Analysten von HSBC Trinkhaus & Burkhardt schrieben von einem unerwarteten Verlust und einer enttäuschenden Kostenentwicklung. Die Düsseldorfer Privatbank bekräftigte aber ihre Empfehlung für das Papier auf “Overweight” bei einem Kursziel von 2,50 Euro.Die Baader Bank bleibt auf Expansionskurs. Die Zahl der Mitarbeiter wuchs um 10 auf 440 (Stand Ende Juni). Der Vorstand rechnet mit dem Abschluss der Übernahme des Schweizer Aktienbrokers Helvea in Kürze, wie es im Zwischenbericht heißt. Ende November einigten sich beide Seiten auf eine “freundliche” Übernahme der Firma mit Sitz in Genf. Einen Kaufpreis nannte die Baader Bank nicht und verwies auf ein “Stillschweigen” mit Helvea.