BaFin hat Lebensversicherer unter der Lupe

Rund 20 Institute unter intensivierter Aufsicht

BaFin hat Lebensversicherer unter der Lupe

wf Berlin – Aktuell stehen rund 20 Lebensversicherer unter “intensivierter Aufsicht” der Finanzkontrollinstitution BaFin. Dies hat die Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der AfD-Fraktion geantwortet. Die Fraktion sorgt sich um die StabilitĂ€t der Lebensversicherer in der Niedrigzinsphase. In die intensivierte Aufsicht werden Institute nach Angaben der Regierung einbezogen, bei denen sich aus der jĂ€hrlichen Prognoserechnung mögliche mittel- und langfristige Schwierigkeiten ergeben, oder Unternehmen, die Übergangsmaßnahmen anwenden, um die Kapitalanforderungen nach Solvency II zu erfĂŒllen.FĂŒr gut gerĂŒstet hĂ€lt die Bundesregierung die Sicherungseinrichtung “Protektor” der Branche, die im Krisenfall eines Lebensversicherers einspringen wĂŒrde. Das Protektor-Vermögen wird durch jĂ€hrliche BeitrĂ€ge der gut 100 Mitgliedsunternehmen aufgebaut und liegt den Angaben zufolge derzeit bei rund 1,038 Mrd. Euro. Damit sei das Soll von 1 ‰ der versicherungstechnischen NettorĂŒckstellungen der Mitglieder erfĂŒllt. Bei Bedarf könnten weitere SonderbeitrĂ€ge erhoben werden. Zudem habe die Lebensversicherungsbranche in einer Selbstverpflichtung erklĂ€rt, dass sie weitere Finanzmittel bereitstellt, wenn die Möglichkeiten von Protektor nicht ausreichen sollten: Damit erhöhe sich die LeistungsfĂ€higkeit der Sicherungseinrichtung auf 10,4 Mrd. Euro. Mit dem Ende Juli im Bundeskabinett beschlossenen Entwurf des Risikoreduzierungsgesetzes werden im Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) ĂŒberdies Verfahrensregelungen eingefĂŒhrt fĂŒr den Fall, dass erstmalig der Bestand eines Lebens- oder Krankenversicherers auf einen Sicherungsfonds ĂŒbertragen werden muss.