Banco BPM will deutlich mehr Dividende zahlen

Erträge und Gewinne sollen steigen - Börse skeptisch

Banco BPM will deutlich mehr Dividende zahlen

bl Mailand – Der Mailänder Banco BPM will trotz schwieriger Rahmenbedingungen den Nettogewinn bis 2023 deutlich steigern und die Dividende für die Aktionäre kräftig erhöhen. Trotz eines “sehr herausfordernden Umfelds” und eines möglichen Konjunktureinbruchs in diesem Jahr hält CEO Giuseppe Castagna die gesteckten Ziele des neuen Strategieplans für “ehrgeizig, aber erreichbar”. Die Börse reagierte negativ auf die Zahlen: Die Aktie gab am Mittwoch um 5,25 % auf 1,6155 Euro nach. Das Papier hatte schon am Dienstag einen Einbruch um 8,2 % erlebt.Das 2017 aus der Fusion des Mailänder BPM mit dem Banco Popolare di Verona hervorgegangene Institut will die Einnahmen bis 2023 gegenüber 2019 von 3,8 auf 4,1 Mrd. Euro steigern. Die Bank setzt dabei vor allem auf den Ausbau der Vermögensverwaltung, wo es noch nicht ausgeschöpfte Reserven gebe. Auch im Bankassurance-Geschäft und im Corporate Banking sieht BPM noch Wachstumsmöglichkeiten. Höhere Provisionseinnahmen, die um durchschnittlich 5,1 % pro Jahr wachsen sollen, sollen den rückläufigen Zinsüberschuss überkompensieren, hofft die Bank.Darüber hinaus will BPM bei den Kosten ansetzen. Trotz höherer Investitionen von 600 Mill. Euro sowie Gehaltserhöhungen sollen die operativen Kosten mit 2,6 Mrd. Euro stabil bleiben. BPM will dabei die Personalkosten um 40 Mill. Euro auf 1,66 Mrd. Euro senken und 1 100 Stellen sozialverträglich abbauen, vor allem durch Frühpensionierungen. Außerdem sollen 200 der 1 700 Filialen geschlossen werden.Die gemessen an der Bilanzsumme von 161,2 Mrd. Euro drittgrößte Bank Italiens, die immer wieder im Zusammenhang mit einer möglichen Übernahme entweder der BPER oder der Monte dei Paschi di Siena genannt wird, peilt bis 2023 eine Erhöhung des Nettogewinns von 649 Mill. Euro 2019 auf 770 Mill. Euro an. Die Aktionäre sollen im gesamten Zeitraum insgesamt 800 (2019: 121,2) Mill. Euro an Dividenden erhalten. Castagna peilt eine Ausschüttungsquote von über 40 % an.Das Institut will die Bruttoquote ausfallgefährdeter Kredite auf 5,9 (9,1) % senken und peilt eine Cost-Income-Ratio von 59 (61) % an. Außerdem wird eine harte Kernkapitalquote (CET 1) von mehr als 12 % angestrebt. BPM will sich von Immobilien im Wert von 1 Mrd. Euro trennen und Beteiligungen abstoßen.