Bank of America schlägt Prognosen

CEO Moynihan kündigt weitere Einsparungen an - Zinserträge stürzen ab - Anleihehandel legt zu

Bank of America schlägt Prognosen

Die Bank of America hat im zweiten Quartal dank einer positiven Entwicklung des Anleihehandels mehr verdient, als Analysten erwartet hatten. Das Ergebnis schrumpfte aber vor allem aufgrund gesunkener Nettozinserträge um gut ein Fünftel auf 36 Cent je Aktie. CEO Brian Moynihan versprach, die verglichen mit Wettbewerbern noch immer hohen Kosten in den kommenden Jahren weiter zu senken.scd New York – Die Bank of America hat im zweiten Quartal bei einem 7-prozentigen Ertragsrückgang unter dem Strich mit 3,87 Mrd. Dollar ein Fünftel weniger verdient. Die Erwartungen der Analysten wurden dennoch sowohl bei den Erträgen als auch beim Konzerngewinn übertroffen. Die US-Bank hat angekündigt, weiter auf die Kostenbremse zu treten. CEO Brian Moynihan sagte zwar, dass die Bank viel Lob dafür erhalten habe, die operativen Kosten von 70 Mrd. Dollar vor fünf Jahren auf etwa 57 Mrd. Dollar zu reduzieren. “Die Frage ist aber, ob wir nicht noch mehr schaffen”, erklärte er. Ein weiterer Stellenabbau werde durch die fortschreitende Automatisierung des Geschäfts möglich sein. Binnen zweieinhalb Jahren will er weitere 4 Mrd. Dollar im Jahr einsparen. KostennachteileAuf der Kostenseite hinkt Bank of America den Wettbewerbern weiter hinterher. Vergangene Woche hatten mit Citigroup, J.P. Morgan und Wells Fargo die drei Hauptrivalen ihre Zwischenberichte vorgelegt. Von den vier Kreditinstituten weist Bank of America für die Monate April bis Juni mit 13,5 Mrd. Dollar nach J. P. Morgan zwar nur den zweithöchsten operativen Aufwand aus. Der Branchenprimus kommt bei 150 Mill. Dollar höherem Aufwand allerdings auf knapp 4 Mrd. Dollar mehr Nettoertrag. Citigroup und Wells Fargo weisen einen geringeren Aufwand aus und erzielen jeweils über 2 Mrd. Dollar mehr Zinserträge.Die Zinserträge sackten um mehr als ein Zehntel auf 9,2 Mrd. Dollar ab. Keine der anderen Banken verzeichnete einen vergleichbaren Einbruch. Bei Wells Fargo und J.P. Morgan legten die Zinserträge sogar zu. Ursächlich ist der Absturz der Zinsmarge, die binnen eines Jahres um 34 Basispunkte auf 2,03 Prozentpunkte fiel.Die Stärke von Bank of America liegt klar im Nichtzinsgeschäft. Dieses entwickelt sich mit einem knapp 3-prozentigen Rückgang stabiler. Wie schon bei den Wettbewerbern brillierte der Anleihehandel mit einer Ertragssteigerung um 22 % auf 2,6 Mrd. Dollar. Bei einem leichten Rückgang bei Aktientransaktionen zogen die Erträge im Handelsgeschäft um 12 % auf 3,7 Mrd. Dollar an. Damit lief es deutlich besser, als CEO Moynihan noch Mitte Juni prognostiziert hatte. Vor Investoren stellte er damals ein mittleres prozentual einstelliges Wachstum in Aussicht. Der Gewinn der Handelssparte zog um 42 % auf 1,1 Mrd. Dollar an. Im Investment Banking gingen die Erträge derweil leicht zurück, während sie im Hypothekenkreditgeschäft um fast 70 % auf 312 Mill. Dollar abstürzten.Die Bank-of-America-Aktie profitierte indes von den niedrigen Erwartungen und legte am Montag zunächst um 4,1 % auf 14,22 Dollar zu.