CORONA-KRISE SETZT DEM FINANZSEKTOR ZU

Banken aktivieren Corona-Notfallpläne

Bislang nur vereinzelt bestätigte Infektionen

Banken aktivieren Corona-Notfallpläne

bn/lee Frankfurt – Noch bevor am Freitag festgestanden hat, dass auch am Finanzplatz Frankfurt die Schulen und Kindergärten geschlossen bleiben, haben weitere Banken und Fondsgesellschaften ihre Corona-Notfallpläne aktiviert. Von Montag an werden etwa die rund 4 000 Mitarbeiter der Deutsche-Bank-Tochter DWS und die Belegschaft der europäischen Standorte der Citigroup einschließlich der 430 Mitarbeiter in Frankfurt in getrennten Teams arbeiten. Je etwa die Hälfte der Mitarbeiter soll jeweils 14 Tage zuhause arbeiten, die andere Hälfte im Büro. Nach einer Grundreinigung der Büros wird dann gewechselt. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass der Betrieb zum Erliegen kommt, weil die gesamte Belegschaft wegen eines Infektionsfalles auf einen Schlag in Quarantäne gehen muss.Die Commerzbank, die bereits seit Längeren einen Teil der Belegschaft an einem Ausweichstandort im Frankfurter Umland arbeiten lässt, wird von der nächsten Woche an eine weitere Trennung vornehmen. Etwa die Hälfte der in der Zentrale verbliebenen Belegschaft soll dann von zuhause aus arbeiten. Das Institut verfügt seit dem vergangenen Jahr über eine Betriebsvereinbarung zum mobilen Arbeiten und bemüht sich nach Angaben einer Sprecherin darum, vor allem die Mitarbeiter zuhause arbeiten zu lassen, die Kinder zu betreuen haben oder wegen einer Vorerkrankung selbst besonders gefährdet sind. Die Mitarbeiter seien gebeten worden, auch privat den direkten Kontakt zu Kollegen aus den Teams an den anderen Standorten zu meiden.Nach Informationen der Börsen-Zeitung gibt es bisher zwei bestätigte Infektionen bei der Commerzbank, einen davon in Deutschland. Beide seien jedoch glimpflich verlaufen, weil die Mitarbeiter nach der Rückkehr aus einem Risikogebiet nicht ins Büro zurückgekehrt seien, sondern im Home-Office das Testergebnis abgewartet haben. Ähnlich soll ein bestätigter Infektionsfall bei der Helaba verlaufen sein.Vereinzelte Corona-Fälle verzeichnete auch die Deutsche Bank, die allerdings keine Zahlen nennen wollte. Sobald Mitarbeiter Symptome zeigten, schickt das Institut nach eigenen Angaben Beschäftigte, die mit ihnen in Kontakt standen, in Quarantäne und unterzieht die Räumlichkeiten einer Grundreinigung. Einige vorübergehend geschlossene Filialen der Deutschen Bank sind inzwischen wieder geöffnet. Auch andere Banken und Sparkassen haben vorsichtshalber einen Teil der Filialen geschlossen. Wegen der sich häufenden Corona-Fälle im Saarland will etwa die Sparkasse Saarbrücken insgesamt 25 ihrer 55 Filialen dichtzumachen. Auch die Commerzbank schließt zum Teil Filialen, hält aber den Betrieb der Geldautomaten und Selbstbedienungsterminals aufrecht.