Institute gehen aus Jahren steigender Zinsen gestärkt hervor

Banken beweisen im Stresstest Resilienz

Im Bankenstresstest von EBA und EZB haben die Institute sich nach Ansicht des Regulierers gut geschlagen. Sie profitieren freilich von den Jahren stark steigender Zinsen.

Banken beweisen im Stresstest Resilienz

Banken beweisen im Stresstest Resilienz

EBA: Kreditinstitute gehen gestärkt aus Jahren steigender Zinsen hervor

fir Frankfurt

Artikel Seite 4

Europas Banken haben nach Ansicht der Bankenregulierungsbehörde EBA in deren Stresstest im Großen und Ganzen Resilienz im Angesicht schwerer geopolitischer und wirtschaftlicher Verwerfungen bewiesen. Die aggregierten Verluste im Negativszenario beliefen sich auf 547 Mrd. Euro im betrachteten Dreijahreszeitraum 2024 bis 2027, teilte die EBA am Freitag mit. Die harte Kernkapitalquote rutschte um 370 Basispunkte ab, von 15,8% auf 12,1%.

Warnung vor Selbstzufriedenheit

In dem alle zwei Jahre stattfindenden Stresstest waren die Kapitalverluste 2023 mit 480 Basispunkten höher gewesen. Die harte Kernkapitalquote war dem damaligen Negativszenario zufolge von 15,2% auf 10,4% geschrumpft. Dass die Institute diesmal besser wegkommen, führt die EBA auf die von hohen Zinseinnahmen geprägten vergangenen Jahre zurück, aus denen sie mit gestärkter Ertragssubstanz, höherer Rentabilität und dickeren Kapitalpuffern in den Stresstest gegangen seien als in früheren Prüfungen. „Die starke Leistung der EU-Banken im EU-weiten Stresstest 2025 ist beruhigend, sollte jedoch nicht zu Selbstzufriedenheit bei den Banken oder Aufsichtsbehörden führen“, mahnte die EBA.

Das Szenario des Stresstests, an dessen Ausführung EBA, Europäische Zentralbank (EZB) und der europäische Systemrisikorat (ESRB) beteiligt waren, gilt als durchaus hart. So bricht im Negativszenario infolge geopolitischer Spannungen etwa das Bruttoinlandsprodukt in der EU zwischen 2025 und 2027 um 6,3% ein, Inflation und Arbeitslosigkeit steigen, Aktienkurse und Immobilienpreise bröckeln.

Die EBA hatte 64 Institute geprüft, davon 51 aus der Eurozone, die drei Viertel der Bankenassets in der Europäischen Union und Norwegen ausmachen. Mit weiteren 45 Banken hat sich darüber hinaus die EZB auseinandergesetzt.