Banken geben weniger Verdachtsmeldungen zu Geldwäsche ab
Weniger Meldungen
zu Geldwäsche
fir Frankfurt
Bei der Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen sind im vergangenen Jahr deutlich weniger Geldwäsche-Verdachtsmeldungen eingegangen als 2023. Finanzdienstleister und andere Verpflichtete gaben davon 265.700 bei der deutschen Financial Intelligence Unit (FIU) ab, nach fast 323.000 im Jahr zuvor. Die Zahl der Verdachtsmeldungen war über viele Jahre rasant angestiegen, nimmt aber seit Erreichen des Höhepunkts 2022 ab, als 337.000 Meldungen anfielen.
Vereinfachungen im Meldeverfahren
Dies führt die FIU in ihrem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht auf Vereinfachungen zurück, die 2023 eingeführt wurden. Demnach ist seinerzeit in Abstimmung mit der Finanzaufsicht BaFin und mit Beteiligung des Expertenstabs der Anti Financial Crime Alliance (Afca) ein Eckpunktepapier erarbeitet worden mit Sachverhalten, die keine Meldepflicht auslösen. Die Auswirkungen des Papiers seien am Rückgang des Meldeaufkommens abzulesen.
Mehr Berichte wegen Sanktionen und Terrorfinanzierung
Zu den Verpflichteten zählen vor allem Banken und andere Finanzdienstleister, beispielsweise aber auch Notare, Immobilienmakler, Glücksspielanbieter, Kfz- und Kunsthändler sowie Krypto-Dienstleister. Die FIU nimmt deren Meldungen zu potenziellen Geldwäschetransaktionen entgegen, filtert und sortiert und analysiert die möglichen kriminellen Fälle. Von den insgesamt 265.700 Verdachtsmeldungen stammt der allergrößte Teil, nämlich 254.000, von Banken. Deutlich zugenommen haben die Verdachtsmeldungen mit Bezug zu Terrorismusfinanzierung, möglichen Verstößen gegen EU-Sanktionen und zu politisch motivierter Kriminalität. Knapp 7.250 erhielt die FIU nach 5.500 im Jahr 2023.
Neue Sondereinheit Sharks
Im Juni 2024 hat eine neue Analyseeinheit der FIU namens Sharks die Arbeit aufgenommen, deren Aufgabe es ist, auch anlasslos Sonderauswertungen vorzunehmen. Dies soll den Strafverfolgungsbehörden unter Berücksichtigung des „Follow The Money“-Ansatzes helfen, also dem Nachspüren illegaler oder verdächtiger Finanzströme bis zu den Hintermännern, und die Zusammenarbeit mit den anderen Behörden verbessern.