Hoher Veräußerungsverlust

HSBC gibt Argentinien auf

HSBC konzentriert sich zunehmend auf Asien. Dem Verkauf des französischen und kanadischen Retailgeschäfts folgt der Abschied aus Argentinien.

HSBC gibt Argentinien auf

HSBC verabschiedet sich
vom Argentiniengeschäft

Veräußerungsverlust von 1 Mrd. Dollar im Auftaktquartal

hip London

HSBC hat einen weiteren Schritt unternommen, um den Fokus auf Asien zu schärfen. Nach dem Verkauf des französischen und kanadischen Retailgeschäfts veräußerte die britische Großbank ihr Argentiniengeschäft an Grupo Financiero Galicia, eine der größten Finanzgruppen des Landes. Wie die FTSE-100-Gesellschaft per Pflichtveröffentlichung mitteilte, soll dafür ein Veräußerungsverlust von 1 Mrd. Dollar ins erste Quartal gebucht werden.

HSBC Argentina ist ein größtenteils auf das Inland fokussiertes Geschäft mit begrenzter Konnektivität zum Rest unseres internationalen Netzwerks.

Noel Quinn, CEO HSBC Holdings

Als Verkaufspreis wurden 550 Mill. Dollar angegeben. Rund die Hälfte davon werde in Form von US-Hinterlegungsscheinen (ADRs) für Aktien von Galicia beglichen. „HSBC Argentina ist ein größtenteils auf das Inland fokussiertes Geschäft mit begrenzter Konnektivität zum Rest unseres internationalen Netzwerks“, ließ sich CEO Noel Quinn zitieren. Doch angesichts seiner Größe sorge das Argentiniengeschäft für erhebliche Volatilität beim Gewinn der Gruppe, wenn seine Ergebnisse in Dollar umgerechnet werden.

Hyperinflation sorgt für Volatilität

Die Analysten von Keefe, Bruyette & Woods (KBW) stimmten dem zu. Allein im Schlussquartal 2023 habe die Hyperinflation in dem südamerikanischen Land das Vorsteuerergebnis um rund eine halbe Mrd. Dollar geschmälert. „Es ist allerdings ein bisschen enttäuschend, wenn HSBC als globales Unternehmen nicht bereit ist, durch solche idiosynkratischen Volatilitäten hindurchzusehen“, urteilte KBW-Analyst Edward Firth.

Historische Umrechnungsverluste

Bei Abschluss der Transaktion, der binnen zwölf Monaten erwartet wird, müssen historische Umrechnungsverluste von 4,9 Mrd. Dollar in der GuV berücksichtigt werden, teilte HSBC mit. In der Bilanz sei das bereits erfolgt. Deshalb werde der Schritt keine Auswirkungen auf das Kernkapital oder den Nettoinventarwert haben. Man müsse die Transaktion unter dem Gesichtspunkt der Wachstumsmöglichkeiten betrachten, sagte Analystin Sophie Lund-Yates von Hargreaves Lansdown. Die Zahlen hörten sich vielleicht hoch an, lägen jedoch in etwa auf der Höhe der bei den jüngsten Verkäufen genannten.

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