Verbraucherschutz

Banken müssen Betrugsprävention stärken

Die EU hat Maßnahmen auf den Weg gebracht, um Bankkunden besser vor Online-Betrug zu schützen und die Bargeldversorgung zu verbessern.

Banken müssen Betrugsprävention stärken

Banken müssen Betrugsprävention stärken

dpa-afx Frankfurt

Verbraucher in der EU sollen künftig besser vor Online-Betrug und versteckten Gebühren geschützt werden. Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten einigten sich auf neue Regeln für Zahlungsdienste, wie beide Seiten mitteilten. Sie müssen die Einigung noch formell annehmen, bevor die Vorgaben in Kraft treten können.

Um den Zugang zu Bargeld vor allem in ländlichen Gebieten zu verbessern, sollen Einzelhändler künftig Barabhebungen zwischen 100 und 150 Euro ermöglichen können – ohne dass Kunden etwas kaufen müssen. Damit soll unter anderem Menschen geholfen werden, die keine Geldautomaten in der Nähe haben. Zudem sollen alle Gebühren vor einer Kartenzahlung – oder beim Bargeld abheben – transparent angezeigt werden müssen. Dabei geht es beispielsweise um Wechselkurskosten oder Gebühren an Geldautomaten.

Haftbar für Verluste

Um Betrug zu erschweren, müssen Zahlungsdienstleister wie Banken künftig prüfen, ob Name und Kontonummer des Empfängers übereinstimmen, bevor eine Überweisung ausgeführt wird. Dies ist bei bestimmten Zahlungen bereits der Fall. Versagen Anbieter bei der Betrugsprävention, können sie für die Verluste der Kunden haftbar gemacht werden.

Im Fokus steht auch Identitätsbetrug, bei dem Betrüger sich als Mitarbeiter einer Bank ausgeben und Kunden zu Zahlungen verleiten. In solchen Fällen müssen Zahlungsdienstleister den vollen Betrag erstatten, sofern der Kunde den Betrug bei der Polizei meldet. Auch Online-Plattformen werden stärker in die Pflicht genommen: Sie haften laut Europaparlament künftig gegenüber Banken, die betrogene Kunden entschädigt haben, sollten sie über betrügerische Inhalte informiert worden sein und diese nicht entfernt haben.