Banken schieben NPL-Problem vor sich her
Banken schieben NPL-Problem vor sich her
Kreditqualität
Banken schieben NPL-Problem vor sich her
lee Frankfurt
Im dritten Jahr der Rezession steigen die Insolvenzzahlen in Deutschland weiter. Bislang hält sich der Anteil der faulen Kredite in den Büchern zwar noch in Grenzen. Doch nachdem die erwartete Erholung am Markt für Gewerbeimmobilien im Jahresverlauf ausblieb, ist es ein offenes Geheimnis, dass viele Institute bei der Kreditrisikovorsorge nachbessern müssen.
Das spiegelt auch die aktuelle Ausgabe der Kreditmarktstudie der Beratungsgesellschaft EY wider. Mehr als die Hälfte der befragten Institute rechnet demnach damit, dass sich ihre Quote an Non-performing Loans (NPL) in den kommenden zwölf Monaten erhöhen wird. Neben den Gewerbeimmobilien und Unternehmenspleiten dürften dafür auch die Verbraucherkredite ausschlaggebend sein.
Banken spielen auf Zeit
Aber auch wenn die Situation hinlänglich bekannt ist, spielen viele Institute offenbar auf Zeit. Statt reinen Tisch zu machen, versuchen sie derzeit noch häufig, angeschlagenen Kreditnehmern zur Seite zu stehen. Vielleicht steht dahinter oftmals die Hoffnung, dass das Anfang des Jahres beschlossene Investitionspaket langsam beginnt, seine konjunkturelle Wirkung zu entfalten.

Jedenfalls gaben mehr als zwei Drittel der befragten Banken an, dass sie mit Laufzeitverlängerungen operieren. Entgegenkommend zeigen sie sich demnach auch mit Blick auf die Höhe von Zins- und Tilgungsleistungen. Und auch Stundungen kommen bei mehr als der Hälfte der Banken zum Einsatz.
Kaum NPL-Transaktionen geplant
Lösen lässt sich das Problem mit den faulen Krediten nicht, indem man es auf die lange Bank schiebt. Doch auch wenn mehr als 80% der befragten Banken mit einem Anstieg der NPL-Transaktionen rechnen, hegt nur ein Bruchteil von ihnen selbst entsprechende Pläne.
