BdB-Panel zur grünen Transformation

Banken warnen vor Wohlstandseinbußen

Die Sorgen vor den ökonomischen Folgen des Klimawandels werden auch bei führenden Köpfen der deutschen Bankenlandschaft größer. Bei einer Diskussionsveranstaltung in Berlin rufen sie zum Handeln auf.

Banken warnen vor Wohlstandseinbußen

Klimaschutz als Wirtschaftsfaktor

BNP-Paribas-Chef stellt auf einem BdB-Panel die Einflussmöglichkeiten der Banken heraus

ahe Berlin

Der CEO von BNP Paribas Deutschland, Lutz Diederichs, hat noch einmal eindrücklich dafür geworben, dass die Finanzwirtschaft ihren Beitrag zur nachhaltigen Transformation der Wirtschaft leistet. „Wir haben als Banken immer die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen“, betonte Diederichs am Montag auf einem vom Bundesverband deutscher Banken (BdB) organisierten Panel in Berlin. Er plädierte für klar Ansagen und Vorgaben für Kunden. Der Klimawandel werde ansonsten „uns auch ökonomisch umbringen“, sagte er.

BdB-Hauptgeschäftsführer Heiner Herkenhoff warnte, dass ohne eine nachhaltige Transformation „unser Wohlstand auf dem jetzigen Niveau kaum zu halten sein“ werde. Auch Herkenhoff bezeichnete den Kampf gegen den Klimawandel als einen „harten Wirtschaftsfaktor“. Er räumte ein, dass der europäische Green Deal möglicherweise auch zu mehr Bürokratie beigetragen habe. Aber aktuell stehe nicht das „Ob“, sondern das „Wie“ beim Klimaschutz zur Debatte. DIW-Energie- und Klimaexpertin Claudia Kemfert betonte ihrerseits in der Debatte, es seien hohe Kosten für die deutsche Volkswirtschaft zu erwarten, wenn die Energiewende verschleppt werde.

Verfügbarkeit von ESG-Daten ein Problem

Sowohl Diederichs als auch Herkenhoff verwiesen darauf, dass derzeit immer noch die Verfügbarkeit von ESG-Daten eingeschränkt sei. Der Bankenverband macht sich für den Aufbau eines zentralen ESG-Datenregisters für Unternehmen und Immobilien stark, in dem beispielsweise auch Energieausweise zu finden sein sollten, wie sie in der überarbeiteten EU-Gebäuderichtlinie EPBD vorgesehen sind. Die finanzpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Katharina Beck, warnte in diesem Zusammenhang vor einer zu starken Entschlackung der CSRD, also der Regeln zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, die aktuell in Brüssel verhandelt werden. Dies habe auch schon die EZB kritisiert.

Kleine Banken nicht überfordern

Diederichs stellte klar, dass insbesondere die kleineren Banken bei der Datenerhebung nicht überfordert werden dürften. Die nicht zufriedenstellende Lage bei den ESG-Daten dürfe aber keine Entschuldigung für die Banken sein, sich nicht für mehr Nachhaltigkeit und eine grüne Transformation zu engagieren, sagte er. Man könne auch mit Annahmen arbeiten. Diederichs verwies auf ein Beispiel seines eigenen Hauses: Eigentlich habe BNP Paribas bis Ende dieses Jahres 4 Mrd. Euro in den Bereich Biodiversität investieren wollen. Aktuell seien es mit 5,4 Mrd. Euro bereits deutlich mehr als geplant.