Bankenaufsicht beklagt Liquiditätsrisiken

Viele kleinere Institute sind laut EZB verwundbar

Bankenaufsicht beklagt Liquiditätsrisiken

fir Frankfurt – Die bei der EZB angesiedelte europäische Bankenaufsicht sieht in der Coronakrise eine große Anzahl kleiner und mittelgroßer Banken Liquiditätsrisiken ausgesetzt – ungeachtet der von der EZB in jüngster Zeit zusätzlich bereitgestellten Finanzierungsmittel. Viele dieser weniger bedeutenden Institute, die unter direkter Aufsicht der nationalen Aufseher stehen, hätten im Verhältnis zu ihren verfügbaren liquiden Mitteln Kunden sehr hohe Kreditlinien zugesagt. Das mache sie im Falle eines Liquiditätsansturms von Unternehmen, wie er zu Anfang der Corona-Pandemie zu beobachten gewesen sei, verwundbar, heißt es im am Mittwoch versandten “Supervision Newsletter” der EZB-Bankenaufsicht.Darüber hinaus seien jene Institute gefährdet, die stark und “in einigen Fällen sogar übermäßig”, wie die EZB konstatiert, auf Wholesale-Fundings angewiesen seien, also die Aufnahme von Mitteln etwa von Konzernen. Zu diesen Banken zählten Tochtergesellschaften von Instituten aus Schwellenländern und solche, die zu Firmen etwa aus der Auto- und Luftfahrtbranche gehörten.Als kritisch betrachten die Aufseher zudem eine hohe Konzentration von Staatsanleihen: “Die Covid-19-Pandemie könnte dazu führen, dass die Banken gegenüber dem inländischen Staatssektor übermäßig exponiert werden.” Zum Jahreswechsel hätten bei etwa 50 Banken Engagements in heimische Staatsanleihen mehr als ein Drittel ihrer Bilanzsumme ausgemacht.