WERTBERICHTIGT

Bankia nicht verscherbeln

Börsen-Zeitung, 16.3.2017 Bankia die kleinere, ebenfalls verstaatlichte BMN einzuverleiben, ist eine gute Entscheidung des spanischen Bankenrettungsfonds Frob. Es wäre dem Steuerzahler kaum zuzumuten, würde man BMN, wie zuvor andere für teures Geld...

Bankia nicht verscherbeln

Bankia die kleinere, ebenfalls verstaatlichte BMN einzuverleiben, ist eine gute Entscheidung des spanischen Bankenrettungsfonds Frob. Es wäre dem Steuerzahler kaum zuzumuten, würde man BMN, wie zuvor andere für teures Geld gerettete Institute, nun auch verschleudern und die 1,6 Mrd. Euro an Hilfen größtenteils in den Wind schreiben. Eine um BMN vergrößerte Bankia, Nummer 4 in Spanien, ist sicherlich attraktiv. Doch der Aktienkurs liegt derzeit nur bei gut 1 Euro, weit entfernt von den 1,51 Euro, zu denen der Frob zuletzt vor drei Jahren Anteile an der Börse verkaufte. Brüssel drängt auf eine Reprivatisierung bis spätestens Ende 2019. Doch sollten die Interessen des Steuerzahlers Vorrang vor einem Zeitplan haben und die Bank nicht unter Wert veräußert werden. Denn derzeit wirft Bankia dank des Sanierungskurses des nach der Intervention 2012 eingesetzten Managements für den Staat gute Gewinne ab. Und bei der Entschädigung der Kunden und Kleinanleger für die Sünden der Vergangenheit, etwa beim kontroversen Börsengang oder den Hypotheken, ist die öffentliche Bank ein Vorbild. ths