ste London – Die vom Libor-Manipulationsskandal erschütterte britische Großbank Barclays hat kurz nach dem Antritt ihres neuen Vorstandsvorsitzenden Antony Jenkins die Rückstellungen zur Erstattung ungeeigneter Restschuldversicherungen abermals erhöht. Nach 1 Mrd. Pfund im vergangenen Jahr und 300 Mill. Pfund im ersten Quartal seien die Rückstellungen zum 30. September um weitere 700 Mill. Pfund aufgestockt worden, teilte das Institut am Donnerstag mit. Zwar erklärte Barclays auch, dass der um Belastungen von vorläufig 1,1 Mrd. Pfund aus eigenen Verbindlichkeiten sowie aus den Rückstellungen bereinigte Vorsteuergewinn im dritten Quartal mit voraussichtlich 1,7 Mrd. Pfund die gegenwärtigen Markterwartungen erfüllen werde. Zahlen sollen am 31. Oktober vorgelegt werden. Doch die Aufstockung der Rückstellungen auf nunmehr 2 Mrd. Pfund führte dazu, dass die Barclays-Aktie um bis zu 2,8 % fiel und schließlich bei einem leicht verbesserten Gesamtmarkt mit einem Minus von 1,5 % bei 240,70 Pence aus dem Handel ging.Mit den Rückstellungen für die im April 2011 gerichtlich beanstandeten Kreditversicherungen steht Barclays nicht allein da. Nach der führenden Retailbank Lloyds, die inzwischen auf Rückstellungen von 4,3 Mrd. Pfund kommt, steht Barclays jedoch nun klar an zweiter Stelle. Royal Bank of Scotland mit 1,3 Mrd. Pfund, HSBC mit 1,1 Mrd. Pfund sowie Santander mit 540 Mill. Pfund bringen die gesamten Rückstellungen auf mehr als 9 Mrd. Pfund.